Eine Glosse von Manfred Scholz

Die Tage werden wieder länger. Immer häufiger taucht am Himmel eine Erscheinung auf, die man früher „Sonne“ nannte. Hartnäckig geblieben ist aber bis dato der so genannte Winterblues – in den düsteren, kalten und nassen Wochen kein Wunder. Und wie entkommt man dem hartnäckigen Stimmungstief zwecks Aufhellung des emotionalen Wohlbefindens am besten? Klar doch: Mit „Frustshopping“, auf Deutsch dem Einkaufen gegen schlechte Laune. Und dieses Phänomen, so die landläufige Meinung in der Männerwelt, ist vor allem in der weiblichen Erlebniswelt verortet.

Einspruch weil Irrtum, meine Herren! Ein führendes Kreditkartenunternehmen kam kürzlich bei einer europaweiten Umfrage unter 15 000 Kartennutzern zu einem sensationellen Ergebnis. Fest steht danach, dass nicht die belächelten Frauen, sondern die Männer in den frustrierenden Wintermonaten viel häufiger zur Plastikkarte greifen. Nix Schuhe, sondern Bohrmaschine also. Kauf dich glücklich, heißt es bei den Jungs! Und die langen bei ihren Kauftouren auch richtig hin: 18 Prozent der männlichen Konsumenten geben mehr als 100 Euro aus, bei Frauen sind es gerade acht Prozent. Männer, unbedingt Abbitte leisten bei den Damen!

Bleibt bei allem nur die Frage, welcher tiefsitzender Frust die Männer zu den Einkaufstouren treibt. Liegt es nur am sonnenfreien Wetter? Vergesst nie, liebe Herren, dass die die wichtigsten Dinge des Lebens unbezahlbar sind. Für die braucht man keine Plastikkarte. Und damit kommen wieder die Frauen ins Spiel.