Im Streit um eine geplante Rastanlage schiebt Harburg den Schwarzen Peter wieder nach Meckelfeld

Neuland . Noch immer gibt es keine Lösung im Nachbarschaftsstreit zwischen Hamburg und Niedersachsen um den geplanten Bau einer Autobahn Tank- und Rastanlage im Gebiet von Meckelfeld (Gemeinde Seevetal). Dieser Neubau an der A1 bei Meckelfeld soll Ersatz schaffen für die nicht mehr erweiterbare alte Tank-und Rastanlage in Hamburg-Stillhorn. Die Anlage in Stillhorn muss auch verschwinden, weil das Gelände in ein paar Jahren für den geplanten Anschluss der A26 an die A1 benötigt wird.

Jüngst hatte der niedersächsische CDU-Bundespolitiker Michael Grosse-Brömer aus Brackel – wie berichtet – wegen der anhaltenden Bürgerproteste in der Gemeinde Seevetal in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt deutlich gemacht, dass der Ersatz für Stillhorn auf Hamburger Gebiet, an der Anschlussstelle Hamburg-Harburg in Neuland erfolgen sollte. Er verweist darauf, dass Hamburg an der Anschlussstelle ein mit 34 Hektar ausreichend großes Gelände zur Verfügung habe. Die Stadt wolle auf dem Wiesengelände ab 2020 aber lieber einen Logistikpark für Lager- und Speditionsunternehmen ansiedeln, wofür kein Verständnis aufgebracht werde.

Bewohner Seevetals demonstrieren schon seit mehreren Jahren gegen die Ansiedlung einer Raststätte „Elbmarsch“ bei Meckelfeld. Ebenso laut wird gegen das Verhalten Hamburgs protestiert, was auch im Schreiben von Grosse-Brömer an den Bundesverkehrsminister zum Ausdruck kommt.

Nun sind es im Bezirk Hamburg-Harburg wieder die rund 1200 Bewohner der Neuländer Siedlungen, die das Vorgehen Grosse-Brömers attackieren. „Wir haben Verständnis für die Interessen der Bürgerinitiative“, teilt der erste Vorsitzender der Siedlungsgemeinschaft Neuland, Sascha Wentland, mit, „dieser Kampf sollte aber nicht zu unseren Lasten ausgetragen werden. Unser Siedlungsgebiet ist bereits von Autobahn und Eisenbahn eingeschlossen. Wir müssen zudem auf unseren Ortsdurchfahrten den Pendlerverkehr und den gewerblichen Güterverkehr aus Meckelfeld ertragen, weil die Gemeinde nicht nur die Tank- und Rastanlage nicht haben will sondern seit vielen Jahren auch einen Autobahnanschluss ablehnt. Diese Blockadehaltung können wir nicht tolerieren.“

In gleicher Weise lief der Streit zwischen Niedersachsen und Hamburg bereits Ende 2012. Damals war auch die Harburger Bezirksversammlung in der Angelegenheit recht geschlossen aufgetreten und hatte die Haltung der Neuländer Siedler unterstützt. SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Heimath: „Mit der SPD-Bezirksfraktion gibt es keinen Raststätten-Standort in Neuland.“ CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf-Dieter Fischer: „Für die Bewohner Neulands sind weitere Beeinträchtigungen nicht hinnehmbar.“ Auf Antrag der Fraktion Die Linke war einstimmig die Forderung angenommen worden, schnellstens nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.