Pflegen, nachsäen, düngen im Grünland – auf den Feldern brummen bald wieder Traktoren

Landkreis Harburg . Im Vergleich zum Vorjahr wird der Vegetationsbeginn 2015 etwa zwei bis drei Wochen später eintreten, so sagen die Fachberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen voraus. Vom berechneten Vegetationsbeginn für das Grünland sind die nordniedersächsischen Regionen derzeit noch einige Tage entfernt.

Je nach weiterem Temperaturverlauf wird der Vegetationsbeginn nun ab ungefähr Mitte März bei mittleren täglichen Zunahmen um plus vier Grad Celsius bis plus acht Grad Celsius erwartet.

Das bedeutet laut Landwirtschaftskammer, dass Pflege- und Düngungsmaßnahmen bei anhaltend positivem Temperaturverlauf spätestens mit dem Erreichen des Vegetationsbeginns erfolgen sollten. Voraussetzung für alle Pflegearbeiten seien eine gute Befahrbarkeit der Flächen sowie abgetrocknete Grasnarben.

Die Getreidebestände sind laut landwirtschaftskammer nicht nur unbeschadet durch den Winter gekommen, sondern zeigen sich aufgrund des warmen Herbstes insgesamt recht weit entwickelt und gut bis üppig bestockt. Der Raps hat den Winter ebenfalls gut überstanden. Wichtig für den Raps ist nun, dass keine starken Fröste mehr auftreten. Auch Wechselfröste könnten sich noch negativ bemerkbar machen, wenn durch das Auffrieren und Absenken des Bodens ein Abreißen der Wurzeln erfolgt und damit ein Abschneiden des Bodenanschlusses und der Wasserversorgung verursacht wird.

Die Frühjahrsbestellung werde starten, sobald die Wetterlage stabil und die Böden gut zu bearbeiten sind. Im Ökolandbau sind die Pflanzen überwiegend gut aus dem Winter gekommen. Bei ausreichend abgetrockneten Böden können die landwirte jetzt die Aussaat von Ackerbohnen, Sommerweizen und Hafer in Erwägung ziehen. Bei Sommergerste, Erbsen und Lupinen sollte allerdings noch abgewartet werden, so die Landwirtschaftskammer. Hier sollten die Böden schon etwas stärker erwärmt sein. Auch erste Feldpflege im Wintergetreide können durchgeführt werden, wenn frostfreie Nächte zu erwarten und die Böden befahrbar und abgetrocknet sind.

Nach wie vor ist die Holzrückung im Wald wegen des fehlenden Frostes und der aufgeweichten Böden schwierig. Allerdings entspannt sich die Lage derzeit etwas, so die Forstexperten der Kammer. Die warme Witterung führt voraussichtlich zu einem frühzeitigen Saftziehen beim Laubholz, sodass die Saison insbesondere beim Bucheneinschlag früh beendet werden muss.

Die andere Seite der frühlingshaften Temperaturen: Die ersten Knospen treiben aus. Das sei gefährlich, da Spätfrost die jungen Triebe schädigen könne, so die Forstexperten. Gefährdet seien vor allem junge Rotbuchen, Tannen und Douglasien auf Freiflächen.

Eine weitere Gefahr drohe durch den Borkenkäfer: Ab 12 Grad Celsius beginnt der Schädling zu fliegen und könnte möglicherweise bereits gefälltes, aber noch nicht abgefahrenes Holz befallen und dadurch entwerten.