Für immer zerstört
19. Februar: „Kirche lässt Fichten fällen“
Die Sinstorfer Kirche ist die älteste Kirche Hamburgs und ein historisches Kleinod. 2011 wurde sie in den niedersächsischen Pilgerweg einbezogen und zieht seitdem viele Besucher, auch von außerhalb Hamburgs, an. Der wunderschöne Hintergrund der Kirche, der Fichtenwald, jahrzehntelang gewachsen, wurde achtlos (Borkenkäfer? Windgefährdung? ) gefällt. Auch wenn die Auflagen erfüllt werden, ist diese einmalige Kulisse für immer zerstört.
Anja Pleger
Nachpflanzung reicht nicht
Verstöße gegen die Baumschutzverordnung auf diesem Grundstück der Gemeinde Sinstorf erfolgten auch bereits vorher und wurden in mindestens einem Fall durch eine Verwarnung der Gemeinde Sinstorf geahndet. Übrigens war auch damals von der Kirchenleitung zunächst behauptet worden, es gäbe eine Fällgenehmigung.
Die Änderung des Bebauungsplans Sinstorf 6 vom 27. Oktober 2008 setzt den Erhalt des artenreichen Waldes fest und regelt für das daran angrenzende Grundstück der Sinstorfer Kirchengemeinde, auf dem jetzt die Fichten gefällt wurden: „Durch die Reduktion der überbaubaren Fläche auf dem Flurstück... kann auch hier der vorhandene Gehölzbestand gesichert werden“.
Der „vorhandene Gehölzbestand“ setzte sich an der nördlichen Grenze des Grundstücks aus Fichten in etwa acht bis zehn Reihen auf einer Länge von knapp 100 Metern zusammen. Selbst wenn die ehemalige Bepflanzung zu dicht gewesen sein mag und dies zu berücksichtigen wäre, meine ich, dass für den Verlust von rund 200 Bäumen mit einer Höhe von jeweils mindestens 20 Metern eine Nachpflanzung von drei großen und sechs kleinen Bäumen keinesfalls ausreichend ist.
Kann es wirklich sein, dass eine so dermaßen unverhältnismäßige Nachpflanzung die einzige Auflage für das Fällen von mehreren hundert Bäumen ist?
Annette Kuch
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