Swen Kählert will eine Insel mitten in den Kuckucksbrack setzen – mit Ampel und Bake darauf

Wilhelmsburg. Der Wilhelmsburger Künstler Swen Kählert will die Menschen in seinem Stadtteil mit der Installation „Insel“ verblüffen. Dazu verpflanzt er einen mehr als 36 Quadratmeter große Verkehrsinsel mit einem Stück Rasen, einer Ampel und einer Bake ins Wasser. Schauplatz soll der Kuckucksbrack im Wilhelmsburger Inselpark sein. Der Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg hat sich einstimmig für die Aktion an dem Standort ausgesprochen.

Wenn ein Gegenstand des alltäglichen Lebens in eine ungewohnte räumliche Lage versetzt wird, wirkt er faszinierend und verstörend zugleich. Mit seiner schwimmenden Verkehrsinsel hat Swen Kählert im vergangenen Jahr bei dem Kulturfestival Kunstflecken in Neumünster für Aufsehen gesorgt.

Ursprünglich plante der Künstler, die Insel in den Teich am Bürgerhaus Wilhelmsburg zu setzen. Das Bezirksamt Hamburg Mitte erteilte der Idee aber eine Absage, weil das Gewässer eine Wasserstraße sei und Barkassen mit dem zwei Tonnen schweren Kunstobjekt kollidieren könnten. Manch erfahrener Skipper dürfte bei dem Anblick einer Verkehrsinsel auf dem Wasser wieder an den Klabautermann glauben.

Menschen in der Stadt würden täglich Verkehrsinseln benutzen, sie aber längst nicht mehr wahrnehmen. „In dem ich die Verkehrsinsel wie eine Insel behandele, mache ich sie wieder sichtbar“, sagt Swen Kählert.

Beiratsmitglied Sofija Dreshaj begrüßt das verblüffende Kunstwerk auf dem Kuckucksbrack. Die aus dem Biergarten „Zum Anleger“ bekannte Gastronomin wird im Sommer ein Café mit Kanuverleih an dem Teich auf dem früheren Gartenschaugelände eröffnen.

Lutz Cassel geht davon aus, dass der Künstler für den Aufbau der zwei Tonnen schweren Konstruktion aus Holz, Beton, Stahl, Schwimmkörper und Ampel Sponsoren benötigen wird. Als Beiratsvorsitzender wolle er bei der Suche behilflich sein.