Eine Glosse von Manfred Scholz

Wer einen Knirps zu Gast hat, freut sich. Man ist dabei, wie sich der kleine Kerl die Welt einrichtet und sich erste Gedanken macht. „Wenn ich mich doll anstrenge“, stellte er fest, „wackelt mein Herz.“ Tiere faszinieren ihn. „Haie haben vor U-Booten keine Angst“, weiß er. Und: „Schafe verstehen die Menschensprache nicht.“ Die Mutter erklärt ihm, dass seine Schuhe gefüttert sind. Spontan folgt die Frage: „Wer hat sie gefüttert?“

Im Kopf des Dreikäsehochs arbeitet es. „Sand brennt nicht“, verkündet er mit ernster Miene. „Im Hubschrauber“, so sein Wissensstand, „sitzen immer zwei Männer. Einer fliegt, einer hupt.“ Seine neueste Erkenntnis: „Nachts im Schlaf kann man nicht gehen. Die Muskeln sind zu schlaff.“

Der Knirps weiß: „In Dinosaurier aus Stein kann man keine Motoren einbauen.“ Und: „Ohne Schützung ist der Polizist ratzfatz mausetot.“ Er fragt und fragt: „Sind in Frankreich alle reich?“ Wo Frau Holle wohnt, steht für ihn fest: „In Holleland.“ Für den Dreikäsehoch ist noch manches unklar, aber Gewissheiten hat er durchaus schon: „Wenn man reich ist, sagt man zu Geld Kohle.“ Oder: „Beim Gehen wackelt mein Po.“ Und: „Wind kann man nicht fangen. Der riecht auch nicht.“

Nur zu gern knuddelt er abends im Bett mit seinen Kuscheltieren. „Die leben zwar nicht“, so die Erkenntnis, „aber ich lieb’ sie trotzdem.“ Der Besuch eines Schnellrestaurants ist für ihn das Größte. Frage an ihn: Wer kocht besser, die Mami oder McDonald’s? Schnelle Antwort: „Die Hamburger natürlich.“ Diesem Wonneproppen nimmt man alles ab.