Die christlichen Kirchengemeinden und muslimischen Moscheegemeinden erhalten keine eigenen Mandate im Wilhelmsburger Beirat für Stadtteilentwicklung.

Wilhelmsburg. Die Mehrheit der Beiratsmitglieder hat sich am Mittwochabend dagegen ausgesprochen. Auch die Gewerbetreibenden sowie Vereine und soziale Träger erhalten keinen eigenen Vertreter mit Stimmrecht im Stadtteilbeirat.

Die meisten Quartiersvertreter betonten, sie würden Ansprechpartner für alle gesellschaftlichen Gruppen sein – auch für die Gläubigen der verschiedenen Religionsgemeinschaften auf den Elbinseln. Zusätzliche Mandate mit Stimmrecht würden einzelnen gesellschaftlichen Gruppen ein zu hohes Gewicht verleihen, argumentierte die Beiratsmehrheit. Religiöse Gemeinschaften hätten in der Gesellschaft einen größeren Einfluss als ihnen zustehe, sprach sich Dieter Oberle gegen zusätzliche Mandate für Christen und Muslime aus. Volker Schenk dagegen gab zu bedenken, dass es dem Beirat wie auch anderen Bürgerbeteiligungsgremien bisher schwer gefallen sei, die etwa 20.000 türkischstämmigen Bewohner in Wilhelmsburg anzusprechen und zur Mitarbeit zu gewinnen.

Mit dem Nein setzte sich die Mehrheit gegen den Beiratsvorstand durch, der zusätzliche Mandate befürwortet hatte. Jeweils ein Vertreter, der die christlichen und muslimischen Gemeinden vertritt, wird nun als assoziiertes Mitglied ohne Stimmrecht im Beirat mitarbeiten.