Politiker der Gemeinde Rosengarten wollen Parkplatznot am Bahnhof Klecken schnellstmöglich lindern

Klecken. Es war ein langer Abend für die Politiker der Gemeinde Rosengarten: Knapp drei Stunden beschäftigten sich die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses, des Umweltausschusses sowie des Ortsrates Klecken mit der Zukunft des P+R-Platzes in Klecken. Anlass für eine erneut kontroverse Diskussion war ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und Linken. Die Fraktionen forderten unter anderem, die Planung und den Bau der Anlage aufzuschieben, bis klar ist, ob es zu einer neuen HVV-Tarifzoneneinteilung für Buchholz kommt. Doch die Mehrheit in Rosengarten will nicht länger warten: Der Mangel an Parkplätzen am Bahnhof in Klecken soll schnellstmöglich behoben werden.

Die am Dienstag gefasste Beschlussempfehlung sieht vor, statt der ursprünglich 100 sogar 145 Stellplätze zu schaffen. Ingenieur Hindrick Stüvel stellte in der Sitzung eine entsprechend geänderte Ausbauplanung vor. Die Variante kostet mit 940.000 Euro zwar gut 190.000 Euro mehr; der Eigenanteil der Gemeinde läge somit bei 306.000 Euro. „Damit wären wir aber gut gerüstet, wenn die Nachfrage nach den Parkplätzen am Bahnhof in Klecken weiter steigt“, sagt Verwaltungsvize Rainer Alka. Das sahen auch die Politiker so: Sie verabschiedeten mit großer Mehrheit das Konzept als Grundlage für die Bauleitplanung. Außerdem einigten sie sich auf einen Bau von jeweils 20 abschließbaren Fahrradboxen sowie 20 überdachten offenen Fahrradboxen und die Errichtung einer E-Tankstelle mit zwei Anschlüssen auf dem P+R-Gelände.

In der vergangenen Woche fand zudem ein Abstimmungsgespräch zwischen der Verwaltung und Vertretern der Bahn statt. Wie Alka mitteilte, gibt es für das P+R-Projekt mittlerweile einen „verlässlichen Ansprechpartner“, der versichert habe, dass die Bahn das Vorhaben der Gemeinde inklusive Einrichtung eines direkten Zugangs vom Parkplatz zum Bahnsteig über eine Treppe oder Rampe unterstütze. Die Mitglieder empfahlen einstimmig die Prüfung, welcher Zugang sich dafür am besten eignet.

Sollte das Projekt wie geplant umgesetzt werden, müssten bis spätestens Mai entsprechende Förderanträge gestellt werden. Die Zeit drängt. „Wir müssen uns sputen. Denn eins ist klar: Ohne eine Förderung wird die Gemeinde das Projekt nicht wuppen können“, sagt Rainer Alka.

Grünen-Fraktionsmitglied Volkmar Block geht das allerdings ein wenig zu schnell: Um Finanzen und Boden zu schonen, beantragte der zweite stellvertretende Bürgermeister, die Planung und den Bau des Platzes aufzuschieben. Hintergrund ist die mögliche neue Einteilung der HVV-Tarifzonen für Buchholz. Block führte aus, dass eine günstigere Tarifzone für Buchholz auch die Zahl der Autofahrer deutlich senken werde, die den Park-and-Ride-Parkplatz in Klecken nutzen. Der Knackpunkt: Das Ergebnis des vom niedersächsischen Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Gutachtens über die Höhe der Mehrkosten für eine neue Zoneneinteilung wird erst Mitte des Jahres vorliegen. Für den Bau- und Planungsausschuss ein Grund, diesen Teil des Antrages mit nur einer Gegenstimme abzulehnen.

Gleiches gilt für die von den Grünen und der Linken geforderten Parkgebühren und der -überwachung: Mit jeweils sechs Nein-Stimmen und einer Ja-Stimme wurde ein entsprechender Prüfungsauftrag abgelehnt. Mit dem gleichen Ergebnis sprachen sich die Stimmberechtigten ebenso eindeutig gegen den von Block gestellten Antrag aus, die Verwaltung möge prüfen, ob der P+R-Platz ausschließlich von Einwohnern der Gemeinde Rosengarten benutzt werden könne.

Alka betont: „Das wäre schon alleine deshalb schwierig, weil wir ja Fördermittel bekommen wollen. Da können wir nicht sagen, du darfst den Platz nutzen, du aber nicht.“