Der Mann soll Ende Januar eine Heimfelder Grundschülerin zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben

Heimfeld. Aufruhr an der Grundschule am Kiefernberg. Am Dienstag verteilten Beamte des Polizeikommissariats 46 an der Weusthoffstraße Handzettel mit brisantem Inhalt: Das Landeskriminalamt bittet um Mithilfe bei der Suche nach einer älteren, männlichen, zirka 1,70 Meter großen Person, die im Umfeld der Schule ein Kind angesprochen und zu „sexuellen Handlungen“ aufgefordert haben soll.

„Am Mittwoch stand das Telefon in unserem Sekretariat praktisch nicht mehr still“, sagte Schulleiterin Claudia Tusch dem Abendblatt. Viele besorgte Eltern hätten wissen wollen, was da vorgefallen ist. Und warum sie nicht von der Schule über den Vorfall informiert worden sind, obwohl die Einzelheiten offenbar längst bekannt seien und in sozialen Netzwerken wie Facebook verbreitet würden.

„Da ist in der Kommunikation zwischen Polizei und Schule offenbar einiges schiefgelaufen. Das hat dazu geführt, dass wir uns pausenlos rechtfertigen mussten, obwohl wir weit weniger wussten, als letztlich im Internet nachzulesen war“, so Claudia Tusch. Nicht einmal über die Verteilung der Handzettel sei die Schulleitung von der Polizei informiert worden: „So blieb uns nichts weiter, als am Dienstagabend mit einem rasch aufgesetzten Elternbrief zu reagieren, der am Mittwoch durch alle Klassenlehrer an die Schüler verteilt worden ist.“

Der sexuelle Übergriff soll sich bereits am Donnerstag, 22. Januar, gegen 16.10 Uhr ereignet haben. Zu diesem Zeitpunkt habe sich der Gesuchte, der an diesem Tag mit einer dunkelblauen Jeans, einer schwarzen Jacke, einer schwarzen Strickmütze und einer blauen Weste mit silberfarbenenen Leuchtstreifen bekleidet war, dem Mädchen genähert. Allerdings nicht am Zebrastreifen vor der Schule, wie es in dem Handzettel der Polizei steht, sondern im Riepenhausweg, etwa 100 Meter von der Schule entfernt.

Nach Abendblatt-Informationen handelt es sich um eine Drittklässlerin der Grundschule am Kiefernberg, die unmittelbar nach der Kontaktaufnahme fortgelaufen sei. Die alarmierte Mutter der Schülerin habe daraufhin sofort die Polizei informiert. Die hatte dann am Anfang der folgenden Woche einen Beamten zur Schule beordert. Der dort nachgefragt haben soll, ob die besagte Schülerin „als Geschichtenerzählerin“ bekannt sei.

Laut Schulleiterin habe sich die Polizei mit weiteren Informationen zurückgehalten, um ihre Ermittlungen, in die wohl auch observierende Zivilfahnder eingebunden waren, nicht zu gefährden. „Erst als die Ermittlungen weitgehend erfolglos geblieben sind, hat sich das LKA 42 dazu entschlossen, den Fall öffentlich zu machen“, so Polizeisprecherin Karina Sadowsky.

Konkret fragen die Ermittler nun: Wer hat am 22. Januar entsprechende verdächtige Beobachtungen gemacht? Und wer kann Hinweise auf den bislang unbekannten Mann geben sowie Angaben zur Herkunft der auffälligen Weste machen? Sachdienliche Hinweise werden unter der Telefonnummer 040/428656789 entgegen genommen.