Untergeschoss bekommt Triangel-Form und mehr Verkaufsfläche. Besonderheit: Gastronomiezone mit 300 Sitzplätzen

Harburg. Mal abgesehen von den gut 200 Parkplätzen, die seit September vergangenen Jahres im Untergeschoss des Harburger Phoenix-Centers nicht mehr genutzt werden können, hat sich für die Kunden im Haus bislang sichtbar kaum etwas verändert. Dass im Untergeschoss, dem sogenannten Basement, die Vorbereitungen für einen gewaltigen Umbau laufen, soll erst ab Anfang April, etwa ab Ostern, durch aufgestellte Staubschutzwände erkennbar werden. Angekündigt werden auch dreidimensionale künstlerische Gestaltungen der Schutzwände durch Künstlerin Frederike Wouters.

Gestern stellten Centermanager Thomas Krause, die Vermietungsmanagerin Larissa Hohmuth und der Projektverantwortliche Dr. Jan Röttgers die bevorstehenden Schritte der geplanten Erweiterung des Phoenix-Centers vor. Das Phoenix-Center war im September 2004 eröffnet worden, zählt 110 Läden mit insgesamt 26500 Quadratmeter Verkaufsfläche auf drei Ebenen. Die am Center beteiligten Unternehmen Deutsche EuroShop, B&L Gruppe, sowie ECE als Centerbetreiber investieren in den Ausbau des bislang nur zu einem Drittel für Einzelhandel genutzten Untergeschosses gut 30 Millionen Euro. Dafür soll das bislang nur aus einer Ladenzeile bestehende Untergeschoss zwei weitere Achsen hinzu bekommen und damit eine gleiche Triangel-Form erhalten wie das darüber liegende Erdgeschoss und das Obergeschoss. Dazu gehören auch weitere Lichthöfe und Rolltreppen.

Centermanager Thomas Krause: „Mit dem Umbau ist die mittelständische Firma Kümper und Schwarz aus Wolfenbüttel als Generalunternehmen befasst. Wir haben bereits etwa 100 Bauhandwerker im Haus. Gearbeitet wird auf der ehemaligen unteren Parkplatzebene. Das ist keine normale Baustelle. Es können keine großen Lastwagen eingesetzt werden. Alles Material muss mit kleinen Transportern über die Parkhaus-Zufahrten und die Parkhaus-Spindel angeliefert oder weggebracht werden. Wir haben schon jetzt mehr als 2500 derartige Transporte gezählt. Gut 1200 Kubikmeter Beton wurden bereits durch eine Rohrleitung zur Baustelle gepumpt.“ Eine besondere Herausforderung wird der Transport der Rolltreppen durch das Parkhaus. Das wird Millimeterarbeit, schätzt Krause.

Bautechnisch soll die Triangel-Form bis zum Herbst in einem ersten Abschnitt fertiggestellt sein. Die komplette Fertigstellung ist für das Frühjahr 2016 geplant. Der Media Markt als bisheriger Hauptmieter im Untergeschoss wird auf eine etwa gleich große andere Ladenfläche wechseln. Vor den Weihnachtsgeschäft, im November, sollen Teile der neuen Ladenzonen, die dem Phoenix-Center gut 2500 Quadratmeter mehr Verkaufsfläche bescheren, in Betrieb genommen werden. Kunden werden im Untergeschoss künftig überwiegend weitere Textilanbieter vorfinden. Vermietungsmanagerin Larissa Hohmuth freut sich allerdings auch auf eine gastronomische Neuerung im Haus. Eingerichtet werden soll ein Food-Court, ein Gastronomiebereich mit zwölf verschiedenen Anbietern und einem gemeinsamen Sitzbereich mit etwa 300 Sitzplätzen. Ganz neu ist ein derartiges Konzept allerdings auch in Harburg nicht. Das 1984 vom Bauunternehmen Hochtief am Harburger Ring 6 als „Lüneburger Haus“ (heute: „Harburg Center“) in Betrieb genommene Gebäude zählte neben einem Safeway-Supermarkt unter anderem auch eine „Dorfplatz Gastronomie" mit verschiedenen Anbietern. Phoenix-Center Manager Thomas Krause: „Das mag zu damaliger Zeit nicht funktioniert haben. Heute essen viel mehr Menschen eher in Restaurants als zu Hause.“

Projektverantwortlicher Dr. Jan Röttgers nimmt Stellung zum Widerstand vieler Harburger, die Erweiterungspläne für das Phoenix-Center abgelehnt hatten. Röttgers: „Wir haben den Kritikern deutlich gemacht, dass wir mit der Erweiterung ein attraktives Angebot für Harburg schaffen und im Wettbewerb mit dem Einzelhandel in der gesamten Region stehen. Wir haben ein reges Interesse an einer gut funktionierenden Harburger Innenstadt. Und dafür tun wir auch sehr viel bereits von Anfang an. Unter anderem engagieren wir uns personell und finanziell im BID Lüneburger Straße und im Citymanagement. Das Citymanagement wird jährlich mit 50000 Euro unterstützt. Für eine bessere Wegeverbindung vom Phoenix-Center zur Innenstadt werden gut 1,2 Millionen Euro gezahlt. Der Bezirk Harburg sorgt für die Umsetzung.