Christina Bodemann – Als Seelsorgerin von Hameln über Jerusalem und New York nach Hittfeld

Hittfeld. Christina Bodemann hat in Israel biblische Orte besucht, in Jerusalem mit Menschen aller Religionen zusammen gelebt und erfahren, was Ökumene bedeutet. In New York begleitete sie als Seelsorgerin Patienten auf der Intensivstation eines Krankenhauses und deren Angehörige. Ihr Vikariat führt sie nun nach Hittfeld: Christina Bodemann ist die neue Vikarin der Hittfelder Kirchengemeinde. Derzeit begleitet sie ihre Mentorin Pastorin Imke Schwarz und besucht Gruppen und Kreise in den Kirchengemeinden Hittfeld und Fleestedt. Ende April hält sie ihren ersten Gottesdienst.

Christina Bodemann (31) kommt aus Hameln und hat in Münster, München, Jerusalem und Göttingen Evangelische Theologie studiert. Nach dem Vordiplom absolvierte sie in Jerusalem ein ökumenisches Studienjahr. „Mit evangelischen und katholischen Studenten lebte ich bei deutschen Benediktinern auf dem Zionsberg nahe der Altstadt. Das hat mich wirklich geprägt. Man bekommt einen anderen Blick auf die Welt. Dort leben alle Religionen miteinander, man hört Kirchenglocken und den Muezzin rufen, Synagogen stehen neben Moscheen und Kirchen“, sagt Christina Bodemann. Es sei eine spirituell sehr prägende Erfahrung für sie gewesen. „Und ich habe ein Gefühl für die Vielschichtigkeit der Konflikte dort in Israel gewonnen, die auf vielen verschiedenen Ebenen bestehen.“ Nach Abschluss ihres Studiums ging sie erneut nach Jerusalem, nun als Betreuerin der Studenten.

Für zwei Jahre arbeitete sie dann in New York als Seelsorgerin an einem Krankenhaus im Süden Brooklyns: „Ich betreute Patienten auf der Intensivstation und auch ihre Angehörigen, da geht es oft um ethische Fragen, wie etwa die Frage nach lebensverlängernden Maßnahmen. Übersetzer-Telefone halfen bei den Seelsorge-Gesprächen. Man hilft Menschen unterschiedlicher Religionen aus aller Welt. Da muss man wissen, welche Rituale in solchen Lebenskrisen helfen und wie Kommunikation gelingen kann.“

Im zweiten Jahr baute sie mit einem Team die Seelsorge in der Notaufnahme auf. Seelsorge liegt ihr am Herzen und so ganz ist der Gedanke einer Promotion zu diesem Thema auch noch nicht verworfen.

Ihr Vikariat begann mit einer dreimonatigen Phase als Religionslehrerin an der Grundschule Hittfeld, die sie mit einer Lehrprobe und Prüfung abgeschlossen hat. Nun wird Christina Bodemann bis Ende 2016 in Fleestedt und Hittfeld tätig sein.

In ihrer Freizeit joggt sie und spielt Klarinette und Gitarre. Im Verein ehemaliger Studenten des ökumenischen Studienjahres Jerusalem engagiert sie sich ehrenamtlich und organisiert Exkusionen, Symposien und Treffen. Zum Thema Seelsorge schreibt sie immer mal wieder Artikel für medizinische Zeitschriften. So ganz lässt sie die Seelsorge eben nicht los.