Fußball- und Tennisplätze sowie eine neue Sporthalle. Mit dem Bau wurde gerade begonnen, die Erdarbeiten laufen. Im Sommer 2016 soll alles fertig sein

Fleestedt. Der Wind braust über den Mühlenweg, peitscht Passanten die kalte Luft ins Gesicht. Zusammen mit dem Dröhnen der naheliegenden Autobahn herrscht hier ein enormer Geräuschpegel. Noch deutet wenig darauf hin, dass hier schon bald das neue „Sportzentrum Seevetal“ stehen wird. Doch das Projekt „Fleestedt 25“ wirft seine ersten Schatten voraus. Vom Mühlenweg bis zur Autobahnausfahrt Fleestedt sollen sich ab Sommer 2016 zwei Fußballfelder, vier Tennisplätze und eine Zweifelderhalle erstrecken.

Auf der insgesamt sechs Hektar großen Fläche wird nun an ersten Stellen die Erde aufgewühlt. Die Erde bewegt sich. Bagger und andere Baufahrzeuge bereiten hier die die neue Heimatstätte zweier Fleestedter Vereine vor. In der Sporthalle werden der TuS Fleestedt und der TC Fleestedt künftig beheimatet sein. „Die Halle ist so angelegt, dass dort zum Beispiel ein Basketballfeld und sechs Badminton-Felder gleichzeitig Platz finden“, sagt der Projektverantwortliche und Leiter der technischen Gebäudewirtschaft Holger Berger.

Die Anlage darf aber auch von anderen Vereinen genutzt werden. „Das soll sie sogar“, sagt Ingo Knedel, der in der Seevetaler Gemeindeverwaltung das Amt für Gebäudewirtschaft leitet und darauf verweist, dass neben der Zweifelderhalle in der zweistöckigen Halle auch eine Galerie angelegt werden soll. „Da kann dann zum Beispiel Gymnastikunterricht oder Ballettunterricht stattfinden. Auch eine Gastronomie ist eingeplant“, so Knedel.

Die Anlage wird von zwei Seiten aus mit dem Auto zu erreichen sein. „Am Mühlenweg sind 143 Parplätze geplant, darunter auch drei behindertengerechte Parkmöglichkeiten“, sagt Berger und weist auch auf die Parkplätze im Süden des Geländes hin: „Dort sind 30 PKW-Stellplätze geplant, inklusive eines Behindertenparkplatzes.“ Beim südlichen Zugang von der Straße „Auf dem Wittenberg“, wurde ein bereits bestehender Feldweg zur Zufahrt ausgebaut. Die Zufahrt ist bereits mit Laternen ausgestattet, die den Weg zum Sportzentrum beleuchten sollen. Gleichzeitig befindet sich unter der Zufahrt auch das Regenwasserableitungssystem. Das System puffert die sonst enormen Regenbestände der sechs Hektar großen Fläche ab und leitet sie in das Regenrückhaltebecken am Jesdal ab.

Verglichen mit den gefühlt orkanartigen Bedingungen am Mühlenweg ist es im südlichen Teil der Anlage angenehm ruhig. Der Wind ist kaum noch zu spüren. Kein Zufall, so Knedel: „Das Gelände ist hier extra eineinhalb Meter tiefer angelegt als im nördlichen Teil am Mühlenweg.“ Das sorge für ideale Bedingungen auf den im südlichen Teil geplanten vier Tennisplätzen. Zusätzlichen Schutz vor Wind bildet in Zukunft auch die Zweifelderhalle, die genau vor den Tennisplätze sein wird.

Damit den Besuchern der Anlage auch am Mühlenweg nicht die Sporttasche wegfliegt, ist eine entsprechende Bepflanzung geplant. Verschiedene Bäume und Sträucher bilden die Grünanlage, die um das Sportzentrum angelegt werden soll. DCer Grüngürtel soll auch für Schutz vor Wind und Lärm von der Autobahn sorgen. „Die Bepflanzung fängt den Wind und den Lärm quasi ein“, sagt Knedel. So werde versucht, für passendes Fußballambiente zu sorgen. Schließlich sind die Fußballplätze so angelegt, dass sie von einer kleinen Tribüne mit drei Zuschauerreihen umgeben sind. Und keiner der Zuschauer möchte ein Spiel sehen, bei dem der Ball permanent die Flugrichtung ändert und das Spiel vom Lärmpegel der Autobahn völlig überdeckt wird.

Den Startschuss für das Projekt gab der Ortsrat Fleestedt mit dem Antrag auf Bau einer neuen Ballsporthalle im Februar 2006. Es folgte eine langwierige Suche nach einem geeigneten und auch tatsächlich zur Verfügung stehenden Standort. Der Gemeinderat entschied sich letztlich Mitte Dezember 2012 für den Bau des „Sportzentrum Seevetal“ am Mühlenweg. Die Firmen „Günter Effinger Bauausführungen“ und „H. F. Wiebe“ haben als Arbeitsgemeinschaft das von der Gemeinde ausgelobte Bieterverfahren für den Bau des neuen Sportzentrums im Juni vergangenen Jahrs gewonnen.

Kosten wird das Projekt rund 7,9 Millionen Euro. Dabei wird der Verkauf des alten Standortes gegengerechnet.