Moderator und Buchautor Hubertus Meyer-Burckhardt kommt zu einer Lesung nach Harburg – am Valentinstag

Harburg. Am Sonnabend ist Valentinstag. Was gibt es da Besseres zu tun als über die Liebe zu reden und darüber nachzudenken? Erwischen kann es jeden jederzeit: Der 20-Jährige hat die gleichen Schmetterlinge im Bauch und schwebt genauso auf rosaroten Wolken wie Leute, die die 50 überschritten haben und sich in Sachen Liebe nichts mehr erzählen lassen wollen. Wer sich auf romantische, witzige und sehr unterhaltsame Art und Weise mit dem Thema beschäftigen möchte, sollte am Sonnabend ins Harburger Theater kommen, denn dort greift um 20 Uhr am Valentinsabend Hubertus Meyer-Burckhardt zu seinem im Oktober erschienenen Roman „Die kleine Geschichte einer großen Liebe“ und liest ausgewählte Passagen.

Der Fernsehproduzent, Journalist und Moderator erzählt in seinem Buch die Geschichte einer Liebe zwischen zwei Menschen, die mit dem Thema eigentlich nichts am Hut haben. Die 54-jährige Susan hat mit der Liebe abgeschlossen. Nach ein paar großen und vielen kleinen Enttäuschungen ist sie überzeugter Single und gut darin, ihr Herz vor emotionalen Verwirrungen zu bewahren. Das denkt sie jedenfalls, bis sie in einem Hamburger Restaurant zufälligerweise den zwei Jahre älteren Simon kennenlernt. Auch er ist überzeugter Single und genießt seine zahlreichen Affären. Simon und Susan kommen bei Rotwein und Seezunge ins Gespräch – und es passiert, womit keiner von ihnen gerechnet hat: Sie verlieben sich.

Mit 58 Jahren kennt sich auch Hubertus Meyer-Burckhardt mit der Liebe aus, will aber nicht gelten lassen, dass der Roman komplett seine eigene Geschichte erzählt: „Meine Bücher sind immer ein Stück weit autobiografisch, denn ich schreibe über Lebenswelten, die mir nahe sind.“ Natürlich seien Elemente darin, die er selbst erlebt habe, aber er mischt sie mit Fremden und Erdachten. Am liebsten schreibt er auf Reisen, wenn er unter Menschen ist, im ICE, im Flugzeug, im Hotel und auch hier fließen Begegnungen und Gespräche in seine Geschichten ein.

Meyer-Burckhardt ist froh, dass er sich als Mann in das eher frauenlastige Thema Liebe und Gefühle hineinversetzen kann. Die Sensibilität für diese Themen hat er bei seiner Mutter und der Großmutter abgeschaut. Diesen beiden starken Frauen hat er in seinem Roman ein kleines Denkmal gesetzt: „Die Geschichte ist auch eine Hommage an die Frauen in meinem Leben“, sagt er.

Und so beschreibt er auch seine Protagonistin Susan als eine starke Frau, die im Leben steht. Sie hat sich in ihren Beziehungen einige blutige Nasen geholt, verlieben kommt für sie eigentlich nicht mehr infrage. Die Begegnung mit Simon reißt diese Fassade im Laufe des Buches ein und ist somit auch eine Beschreibung des Weges den die beiden aufeinander zugehen und der in einer richtigen Liebesbeziehung endet. „Du wirst die große Liebe finden, wenn du sie nicht suchst“, steht deshalb auch optimistisch im Klappentext des Buches. Im „Wir“ zu denken gehört für Meyer-Burckhardt zu der ganz großen Liebe dazu, im Gegensatz zu den Beziehungen, in denen jeder auf sich fokussiert ist, in seinem individuellen Schicksal bleibt und dafür auch ein Ende billigend in Kauf nimmt.

Bei seinen Betrachtungen über die Liebe spielt für Meyer-Burckhardt natürlich das Alter jenseits der 50 eine große Rolle: „Wenn man 58 ist, sieht man die Landebahn, mit 40 kann man noch Zeit vertrödeln“, hat er gelernt. Und so geht man in diesem Alter auch anders mit der Liebe um: „Man weiß, dass man den anderen nicht verändern kann und geht mit mehr Respekt miteinander um“. In seinen viele Gesprächen mit Menschen hat er die Erfahrung gemacht, dass diese große Liebe nicht vielen widerfährt: „Man kann auch ein schönes Leben mit kleinen Lieben führen“, ist seine tröstliche Erkenntnis. Seiner Ansicht nach gibt es keinen Anspruch auf Glückseligkeit: „Das Leben hat mir nichts versprochen. Zu einem prallen Leben gehören Liebeskummer, Sorgen, Trauer und Freude.“ Auch deshalb lassen sich seine Romanhelden bei ihrer ungeplanten Begegnung auf das Liebesabenteuer ein, eine Garantie, dass die Liebe hält, haben sie nicht.

Auch wenn es darauf keine Garantie gibt, der Abend im Harburger Theater wird garantiert ein schönes Erlebnis, schließlich will der Autor sein Publikum unterhalten und auch mal zum Lachen bringen. Die Karten für die Lesung kosten 18 Euro an der Abendkasse. Wer es nicht schafft am Sonnabend dabei zu sein: Die nächste Lesung mit Hubertus Meyer-Burckhardt findet am Mittwoch, 18. Februar, im Kieler Kulturforum statt.