Das lange Warten in Harburg auf das erfolgreiche Hamburger Fahrradleihsystem hat ein Ende. Erste Station in Betrieb

Harburg. Sie sind da. Harburg hat seine ersten StadtRäder. Freitag Mittag nahm Hamburgs Senator Frank Horch, zuständig für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, im Bezirk die erste öffentliche StadtRad-Station in Betrieb. In Kürze soll der Ausbau weiterer Stationen folgen – insgesamt sollen es in der ersten Phase zwölf Ausleih- und Rückgabe-Stationen werden. Die erste Station befindet sich in der Nähe des Harburger Bahnhofs, an der Moorstraße in Höhe des Seeveplatzes. Zehn blitzblank geputzte und in der Werkstatt durchgecheckte StadtRäder warteten dort gestern auf ihre ersten Nutzer. Am Reeseberg/Anzengruberstraße hat der Eisenbahn Bauverein (EBV) eine Station in eigener Regie eingerichtet und bezahlt. Sieben Fahrräder waren dort gestern abgestellt.

Senator Horch spricht von einer Erfolgsgeschichte des 2009 von Hamburg und der Betreiberfirma DB Rent GmbH eingerichteten StadtRad-Systems. Es hat sich zum bundesweit erfolgreichsten Ausleihsystem entwickelt hat und genießt hohe Akzeptanz bei den Bewohnern Hamburgs. Horch: „StadtRad Hamburg hat bereits gut 268.000 registrierte Kunden. Allen Nutzern stehen an 131 Stationen rund 1650 Räder zur Verfügung. Dieses Jahr sorgt meine Behörde zusammen mit den Bezirken und der DB Rent für weitere 40 Stationen in der Stadt und 500 neue Fahrräder. Geplant ist eine weitere Entwicklung des Systems in Zusammenarbeit mit Firmen, beispielsweise mit Airbus. In dem Fall könnten Leihstationen zu beiden Seiten der Elbe in Finkenwerder und Teufelsbrück eingerichtet werden. Unser Ziel ist es, innerstädtischen Berufsverkehr zu 25 Prozent auf das Fahrrad zu verlegen. Das Fahrrad wird für die Mobilität in Hamburg auf Kurzstrecken und innerstädtischen Strecken zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklung ist unverzichtbar zu fördern und zu entwickeln.“

Innerhalb von vier Tagen war Harburgs erste StadtRad-Station an der Moorstraße mit Terminal und Anschließplätzen eingerichtet worden. In Kürze folgt der Aufbau weiterer Stationen. Die vom Senator angekündigte Zusammenarbeit mit Firmen funktioniert dabei auch bereits. In Harburg ist neben der Baugenossenschaft EBV auch die Asklepios-Klinik in der Angelegenheit aktiv und stellt privates Gelände für eine StadtRad-Station zur Verfügung. Weitere StadtRad Stationen entstehen am Herbert-Wehner-Platz bei Karstadt (24 Plätze), bei der Technischen Universität, Höhe Mensa/Denickestraße (28 Plätze) sowie jeweils 16 Plätze beim Bürgerzentrum Feuervogel an der Maretstraße, an der Außenmühle bei der Kehre am Gotthelfweg, beim S-Bahnhof Harburg-Rathaus, bei den Hochbeeten am Harburger Rathausplatz, beim Kanalplatz und bei den Studentenwohnungen am Schellerdamm.

Der Harburger Verkehrsausschuss war in die Standortplanungen eingebunden und hatte in mehreren Fällen andere Vorstellungen. Beispielsweise war eine stärkere Ausrichtung auf Wohngebiete gewünscht. Zwei Standorte im Binnenhafen, an Schellerdamm und Kanalplatz, waren als zu viel angesehen worden. In Zukunft soll auch der Süderelberaum in die Standortplanung aufgenommen werden. Die nächsten Ausbau-Schwerpunkte liegen aber nördlich der Elbe in Bahrenfeld und Barmbek-Nord.

Das Ausleihen eines StadtRades funktioniert relativ einfach. Am Terminal der Ausleihstationen kann mit EC-Karte oder Kreditkarte ein Fahrrad ausgewählt und freigeschaltet werden. Die erste halbe Stunde ist frei. Danach sind pro Minute acht Cent zu bezahlen. Noch preiswerter geht es mit Kundenregistrierung über Internet http://stadtrad.hamburg.de oder telefonisch unter der Nummer 040/822188100. Vorteilhaft ist auch der Besitz einer HVV-Abokarte oder einer BahnCard. Dann sind sechs Cent pro Minute zu bezahlen, begrenzt auf zwölf Euro pro Tag. Am bequemsten funktioniert das Ausleihen mit einem elektronischen Schlüsselanhänger für neun Euro, auf dem die persönlichen Daten gespeichert sind. Die werden am Terminal ausgelesen. Und schon nach wenigen Minuten kann die Fahrt losgehen.