Bürgerschaftsabgeordneter Frank Wiesner (SPD) will noch Probleme mit Zoll- und Feuerwehrschiffen gelöst bekommen

Harburg. Hafengeburtstag, Cruise Days, Blue Port, Fischmarkt. Hamburg bietet außer seinen Großereignissen auch viele kleinere Veranstaltungen an der Elbe. Darauf reagieren zunehmend Barkassenbetriebe, die dabei auch Harburgs alte Schiffsanlegestelle am Ufer der Süderelbe, am Dampfschiffsweg, in den Tourenplan aufgenommen haben oder aufnehmen wollen, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Auf Initiative des Harburger SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Frank Wiesner war der Anleger vergangenes Jahr erstmals in den regelmäßigen Tourenplan der Bergedorfer Schifffahrtsgesellschaft aufgenommen worden – mit Erfolg.

Andere Anbieter nennen Probleme mit der zu geringen Größe des Anlegers, der von Schiffen der Feuerwehr und des Zolls eingeengt wird. Frank Wiesner kündigt an, sich um Lösungen kümmern zu wollen, damit der alte Name „Harburg an der Elbe“ im Tourismus wieder mehr an Bedeutung gewinnt. Er denkt an geführte Rundgänge über die Schloßinsel und durch den Harburger Binnenhafen. Wiesner: „Ich hatte in der Angelegenheit bereits mit dem Vorstand der Harburger KulturWerkstatt gesprochen. Es gibt Unterstützung. Und wenn entsprechende Angebote beispielsweise von der Gastronomie geschaffen werden, könnte ich mir vorstellen, dass Ausflugsschiffe und Barkassen künftig auch durch die Schleuse in den Harburger Binnenhafen fahren.“ Das Problem mit der durch Schiffe von Zoll und Feuerwehr eingeengten Anlegestelle würde Wiesner gern gelöst bekommen, indem für die Behördenschiffe die Poller je Richtung um mindestens fünf Meter versetzt werden.

Jürgen und Birgit Wilcke von der Artlenburger Reederei (Telefon 04139/6285, http://www.personenschifffahrt-wilcke.de/) hatten vergangenes Jahr wegen der Enge mit ihrem 46 Meter langen Ausflugsschiff „Lüneburger Heide“ derart zeitraubende Anlegemanöver in Harburg zu fahren, dass Jürgen Wilcke nun sagt: „Unter den gegebenen Voraussetzungen legen wir dieses Jahr in Harburg nicht mehr an, allenfalls, wenn sich größere Gruppen anmelden.“ Auch Gabriela Randel von der Reederei Randel aus Geesthacht (Telefon 04171/690861, www.elbe-schiff.de), spricht von Anlegeproblemen für ihr 35 Meter langes Salonschiff „Aurora“ in Harburg.

Sie sagt: „Einerseits ist es die Enge zwischen den Behördenbooten, andererseits sind Anlegemanöver auch wegen der Strömung schwierig. Wir fahren mit zwei Maschinen aber ohne Bugstrahlruder. Ansonsten ist der Harburger Anleger interessant für uns. Es kommen häufiger Anfragen für Charterfahrten mit Ein- und Ausstieg auch in Harburg. Wir werden für Familienfeiern gebucht oder auch Firmenveranstaltungen.“

Alexandra Liebaug von der Erlebnis-Reederei Zollenspieker-Hoopte (Telefon 040/69647876, www.faehre-zollenspieker.de) sieht den Harburger Anleger derzeit noch nicht im Linienprogramm regelmäßiger Hafenfahrten. Liebaug: „Wir fahren jeden Sonntag ab sechs Uhr von Zollenspieker und Hoopte zum Hamburger Fischmarkt und kommen auf dem Rückweg über die Süderelbe an Harburg vorbei. Anlegen würden wir bei Fahrten, wenn sich größere Gruppen anmelden.“

Ohne Anmeldung läuft auch bei der Bergedorfer Schifffahrtslinie (Telefon 040/73675690, www.barkassenfahrt.de) nichts. Aber die Bergedorfer haben den Harburger Anleger in ihr regelmäßiges Tourenangebot „Hamburg Kompakt“ aufgenommen. Sprecherin Vanessa Leirich: „Seit einem Jahr steuern wir Harburg an und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Mit Hamburg Kompakt bieten wir Hamburgs größte Hafenrundfahrt mit Umrundung der Elbinsel Wilhelmsburg. Dieses Jahr gibt es eine Steigerung von 11 auf 14 Stopps am Harburger Anleger. Der Ein- und Ausstieg in Harburg bietet die Möglichkeit, die Teilnahme an der Fahrt individuell zu gestalten.“ Die Bergedorfer Schiffahrtslinie fährt mit ihren Schiffen „Serrahn Star“ und „Serrahn Queen“. Die gesamte Tour von Bergedorf nach Bergedorf kostet 39 Euro. Von Harburg bis zum Anleger Sandtorhöft im Hamburger Hafen, etwa eine Stunde Fahrzeit, sind 17 Euro zu bezahlen. Die Weiterfahrt bis nach Bergedorf kostet bei etwa vier Stunden Gesamtzeit 32 Euro.

Auch zu den Cruise Days (11. bis 13. September) wollen die Bergedorfer ab Harburg zum Traumschiff-Spektakel in den Hamburger Hafen starten.