Der Künstler Gunter Demnig ist bekannt für sein Stolpersteinprojekt, mit dem an Opfer der Nazi-Diktatur erinnert wird.

Finkenwerder. 40.000 Steine hat er bereits in 18 europäischen Ländern gesetzt. Auch in Harburg oder Lüneburg sind die Stolpersteine ein fester Teil des Stadtbilds. Am 4. März bekommt nun auch Finkenwerder einen ersten Stolperstein.

In der Projektwoche vor den Sommerferien startete eine Mittelstufengruppe des Gymnasiums Finkenwerder das Forschungsprojekt „Leben mit Behinderung“. Dabei kam das Schicksal von Hermann Quast aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu Tage. Vor mehr als 70 Jahren fiel er als erst Siebenjähriger dem staatlich organisierten Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten zum Opfer: Er wurde ermordet, weil er „weder geistig noch körperlich seinem Alter entsprechend entwickelt“ war, hieß es in der damaligen Begündung.

Angestoßen von Hannelore Fielitz, Lehrerin am Gymnasium Finkenwerder, und unterstützt durch Klaus Möller, Sprecher der „Initiative Gedenken in Harburg“, führten fünf Schülerinnen der gemeinsamen Oberstufe des Gymnasiums und der Stadtteilschule Finkenwerder das Projekt weiter und recherchierten die Geschichte. Da ausreichend Spenden für mehr als einen Stolperstein zusammengekommen sind, hat die Projektgruppe neben dem Schicksal Hermann Quasts noch den eines weiteren Euthanasieopfers recherchiert.