André Trepoll (CDU) bezweifelt eine Beschleunigung der Projektentwicklung durch Privatfinanzierung

Harburg. Den Baufortschritt der Autobahn A26 von Stade nach Hamburg sieht der Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll (CDU) aus Neugraben deutlich gebremster als kürzlich vom Hamburger Verkehrs-Staatsrat und früheren Stader Bürgermeister Andreas Rieckhof dargestellt. Der hatte eine Beschleunigung des geplanten Abschnitts A26-Ost, von der A7 bei Moorburg bis zur A1 bei Stillhorn, in Aussicht gestellt, da das Bundesverkehrsministerium derzeit eine Unterstützung durch private Finanzierung (Öffentlich Private Partnerschaft -ÖPP) prüfen lässt. Aus einer Senatsantwort auf eine von Trepoll gestellte Anfrage geht nun hervor, dass der Abschnitt A26-Ost, zu dem auch der Bau einer neuen Hochbrücke über die Süderelbe gehört, im günstigsten Fall Mitte des kommenden Jahrzehnts für den Verkehr freigegeben werden kann.

Trepoll: „Ob der Abschnitt A26-Ost, dessen Gesamtkosten auf rund 900 Millionen Euro geschätzt werden, im Rahmen einer ÖPP überhaupt finanziert werden kann, ist noch fraglich.“ In der Senatsantwort steht zur Beschleunigung des Verfahrens: „Bei einer Zuhilfenahme privaten Kapitals ist eine frühere Bereitstellung der erforderlichen Bundesmittel möglich. Zeiteinsparungen ergeben sich auch durch eine verringerte Anzahl von Vergabeverfahren und das besondere Interesse des ÖPP-Auftragnehmers an einer früheren Fertigstellung, das durch finanzielle Anreize gefördert werden kann.“

Auch der Hamburger Abschnitt A26-West, zwischen der Landesgrenze bei Neu Wulmstorf und der A7-Anschlussstelle bei Moorburg, kann demnach frühestens 2022 fertiggestellt werden. Anlieger und Naturverbände haben im Planverfahren insgesamt 226 Einwendungen eingereicht. Planungsbehörden bemühen sich derweil um klärende Gespräche. Umweltverbände haben angekündigt, gegen einen Planfeststellungsbeschluss klagen zu wollen. Das könnte den für 2017 vorgesehenen Baubeginn des etwa fünf Jahre dauernden Autobahnbaus um weitere Jahre hinauszögern.

Trepoll: „Die Realisierung der A26 ist für den Süderelberaum und Harburg enorm wichtig, da nur so eine deutliche Verkehrsentlastung der B73 und der umliegenden Straßen erreicht werden kann. Für 2025 wird für die B73 auf Hamburger Gebiet – ohne die A26 – mit einer Verkehrsbelastung von bis zu 51.000 Fahrzeugen und einem Schwerlastanteil von 5600 Lkw pro Tag gerechnet.“ Mit der Fertigstellung der A26 dürfte sich die Verkehrsbelastung auf der B73 deutlich verringern, auf 28.000 Fahrzeuge pro Tag, mit einem Lkw-Anteil von 1600 Fahrzeugen.