Parteinachwuchs will damit auf Sperrigkeit von Autos hinweisen

Harburg. Ein etwas bizarres Bild bot sich Passanten, die gestern um 15 Uhr den Herbert-Wehner-Platz überquerten. Junge Menschen trugen Holzrahmen über den Platz. Grund dafür war eine Aktion der Grünen Jugend. Mit den sogenannten Gehzeugen wollten die Mitglieder zeigen, wie viel Platz Autos in Anspruch nehmen. Mit dabei war auch Maximilian Bierbaum. Er ist Kandidat der Grünen Jugend für die Bürgerschaft und äußerte sich zu der Aktion folgendermaßen: „Im Durchschnitt fahren 1,2 Personen in einem Auto. Mit der Gehzeug-Aktion wollen wir zeigen, wie viel Lebensraum für diese Form des Verkehrs reserviert wird.“ Gerade die Harburger Innenstadt sei von stark befahrenen Straßen umzingelt. Bierbaum sagt dazu: „Das zeigt, dass anderer Verkehr auch eine andere Nutzung von öffentlichem Raum zur Folge hat. Wir sollten uns mehr Gedanken darüber machen, wie wir bestimmte Stadtteilzentren autofrei gestalten können.“

Das Gehzeug soll dabei das Problem greifbar machen. Ein Gehzeug ist ein großer Holzrahmen, der in der Mitte von einer Fußgängerin oder einem Fußgänger getragen wird. Das Maß entspricht in etwa den Abmessungen eines Mittelklasse-PKWs. Passanten waren eingeladen, in die Gehzeuge zu schlüpfen und sich wie gewohnt im öffentlichen Raum zu bewegen und so aufzuzeigen, wie sperrig Autos sein können.

Peter Schulze, Wahlkreis-Spitzenkandidat der Grünen in Harburg, wies zudem darauf hin, dass Harburg auch für Fahrradfahrer nicht genügend tue: „Harburg ist beim Thema Fahrrad nicht auf der Überholspur: Es gibt keine Radschnellwege. Es gibt immer noch keinen Radverkehrsbeauftragten. Erst auf den letzten Drücker vor den Wahlen hat die SPD angekündigt, StadtRad-Stationen auch nach Harburg zu bringen. Ganz grundsätzlich müssen wir den öffentlichen Raum besser zwischen Autos, Fahrrädern, Fußgängern und Fußgängerinnen aufteilen.“