In Neuenfelde gingen Bürger gegen Pegida vor die Tür. Weitere Kundgebungen sind geplant

Neuenfelde. Dort, wo die fremdenfeindliche „Pegida“-Bewegung begann, zerfällt sie bereits. Die Gegenproteste, in denen Menschen für mehr Tolranz eintreten, wachsen hingegen immer noch – auch abseits der traditionellen Veranstaltungsorte für große Kundgebungen. Am Montag gab es die erste Anti-Pegida-Mahnwache in Neuenfelde. Etwas mehr, als ein Dutzend Einwohner des Dritte-Meile-Dorfs waren dem Aufruf gefolgt und hatten Kerzen mitgebracht. Zwar mussten sie sich eingestehen, dass im Supermarkt auf der anderen Straßenseite mehr los war, aber sie sind zuversichtlich, dass ihre Mahnwache wachsen wird.

„Es soll ein Kontrapunkt gesetzt werden zu den unerträglich werdenden Pegida - Demonstrationen. Hass und Gewalt hat unsere Geschichte in der Vergangenheit reichlich hervorgebracht. Ich kann es nicht mehr ertragen, tatenlos zuzusehen.“, hatte Annedore Albrecht-Pilgram im Kundgebungsaufruf geschrieben.

Geplant ist, den ganzen Februar über jeden Montag immer um 18 Uhr an der Kreuzung Nincoper Straße/Nincoper Deich zusammenzukommen. „Ich würde die wöchentlichen Mahnwachen aber auch gerne verlängern, wenn ich die Unterstützung finde“, schreibt Albrecht-Pilgram.

Bereits vor eineinhalb Wochen hatte es in Neuenfelde eine Kundgebung für mehr Toleranz gegeben. Peter Pauksch-Dethlefsen, der ebenso wie Annedore Albrecht-Pilgram aktives Kirchenmitglied ist, hatte sie organisiert. „Wir hatten etwas 40 Teilnehmer und sind durchs Dorf marschiert“, sagt er. „Vielleicht wächst die Mahnwache auch auf eine ähnliche Größe. An der Kundgebung vorletzte Woche hatte sich auch die türkische Gemeinde beteiligt. Es wäre schön, wenn die Moschee auch an der Mahnwache teilnimmt. “