Bilanz: Bausparen ist trotz niedriger Zinsen „in“ – Kundenkredite auf Rekordniveau

Hittfeld. Noch näher am Kunden mit all seinen Bedürfnissen sein – das ist das Ziel, das sich die Sparkasse Harburg-Buxtehude für 2015 gesetzt hat. Gemeint sind damit die Filialen vor Ort ebenso wie die „virtuelle Filiale" Internet, wie der Vorstand gestern bei seiner Bilanzpressekonferenz in Hittfeld erläuterte. „Der Kunde wünscht einen vertrauten Ansprechpartner vor Ort“, betonte Vorstandssprecher Andreas Sommer. Zwar würden 80 Prozent der Kunden den SB-Bereich in den Filialen als am wichtigsten erachten, doch je komplexer die Angelegenheit, desto wichtiger sei dem Kunden der Kontakt vor Ort. „Unser genetischer Code ist die Präsenz in der Fläche“, sagte Sommer.

„Wir halten Filialschließungen für falsch und wollen unseren Kunden kurze Wege bieten“, sagte er weiter. So seien die externen Vermögensberatungs-center in die Filialen zurückgeholt worden. „Das heißt zum Beispiel für Kunden aus Elstorf, dass sie nicht mehr nach Buxtehude oder Neugraben müssen.“ Elstorf sei auch exemplarisch für die Aufwertung der Filialen, sie werde in diesem Jahr modernisiert und komplett umgebaut. Die beiden letzten Ein-Personen-Filialen in Ramelsloh und Sprötze sollen bald Geschichte sein: Sie ziehen um, werden vergrößert und mit mehr Personal ausgestattet. Dagegen wird die Filiale im Kaufhaus Stackmann in eine SB-Filiale umgewandelt, da dort keine Beratungen nachgefragt würden. Diese Maßnahmen seien aber nicht als Rücknahme der vor einigen Jahren erfolgten Umwandlung etlicher Filialen in SB-Kundencenter zu verstehen. „Wir schauen fortlaufend, wie sich die Kundenströme entwickeln und investieren dort bewusst“, sagte Sommer. „Mit 26 Filialen und 22 SB-Standorten sind wir genau richtig aufgestellt“, ergänzte Vorstand Frank Jäschke. Auch im Online-Banking soll die Kundenbindung intensiver werden. Schon jetzt „begrüßen“ die Berater ihre Kunden persönlich auf der Webseite. Das Angebot wird ausgebaut, langfristig sollen Videokonferenzen möglich sein.

Das Geschäftsjahr ist für die Sparkasse Harburg-Buxtehude gut verlaufen. „Bausparen ist trotz niedriger Zinsen weiter attraktiv“, sagte der Vorstandsvorsitzende Heinz Lüers. Zum guten Erfolg habe auch die Vertriebsstrategie der Kundenpräsenz gesorgt. „Wir wollen weiterhin der Finanzexperte für die Süderelberegion sein“, betonte Lüers. Die strukturellen Maßnahmen seien dafür die solide Grundlage angesichts des hohen Wettbewerbs in der Metropolregion.

Im Immobiliengeschäft mischt die Sparkasse kräftig mit: Neue Baugebiete vermarktet sie in Winsen, Kakenstorf, Salzhausen, Lindhorst, Wulfsen und Ohlendorf. Baugebiete in Harburg sind nicht darunter. „Die kauft und entwickelt die Stadt Hamburg selbst. Wir sind aber trotzdem dabei, zum Beispiel beim Vertrieb“, erläuterte Frank Jäschke.

Das Ergebnis in Zahlen: Die Bilanzsumme stieg auf 3,46 Milliarden Euro (plus 3,3 Prozent), das Betriebsergebnis auf 29,5 Millionen Euro (plus 28 Prozent). Der Jahresüberschuss beträgt 7,5 Millionen Euro. Beim Kundenkreditbestand wurde erstmals die Drei-Milliarden-Euro-Grenze geknackt.