Gunther Bonz kommt als Gastredner zum vierten Treffen der ehemaligen Hafensiedler

Waltershof/Dradenau. Ehemalige Bewohner der nach der Flutkatastrophe von 1962 aufgegebenen Hamburger Hafensiedlungsgebiete Waltershof und Dradenau haben sich in der „Gemeinschaft ehemaliger Waltershofer / Dradenauer“ zusammengeschlossen und planen nun ihr viertes Treffen. Thema: „Tradition, Hafenerweiterung, Olympia“. Als Gastredner ist Gunther Bonz, Präsident des Unternehmerverbands Hafen Hamburg eingeladen. Bei den bisherigen Treffen waren jeweils mehr als 100 ehemalige Bewohner zusammengekommen. Auch für das diesjährige Treffen wird von den Organisatoren Johannes Tönnies, Detlef Bade, Jan Oltmanns und Anke Wibel eine ähnlich hohe Besucherzahl erwartet. Veranstaltungsort ist der international seamen’s club Duckdalben. Die Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e. V. gründete 1986 den Duckdalben an der Zellmannstraße 16.

Die Veranstalter erklären: „Traditionell verabreden sich die ehemaligen Bürger des einstigen Hamburger Stadtteils am Sonnabend nach dem Jahrestag der Großen Flut, um sich zu erinnern und zu entdecken, wohin es den einen oder anderen verschlagen hat. 2012, genau 50 Jahre nach der Flut, kam man zum ersten Mal zusammen.“ Detlef Baade und Johannes Tönnies organisieren das erste Treffen.

Dieses Jahr begrüßt die „Schicksalsgemeinschaft“, so Baade und Tönnies, einen „absoluten Kenner des Hafens“. Gastredner Gunther Bonz ist ehemaliger Staatsrat der Wirtschaftsbehörde und seit 2011 Präsident des Unternehmerverbandes Hafen Hamburg. Er spricht ab 13 Uhr über die „Elbe und das Herz Hamburgs“. Bade: „Gemeint sind Eurogate, Eurokai oder der HHLA Container Terminal Burchardkai, wo 1968 die ersten Stahlboxen abgefertigt wurden. Schon 1911 wurde Waltershof zum Hafenerweiterungsgebiet.“

Der Termin der Bonz-Rede im Duckdalben ist nach Angaben der Veranstalter passend gewählt: Genau 50 Jahre ist es her, dass der Senat eine Kommission für Hafenfragen einsetzte und „Leitlinien der Hamburger Wirtschaftspolitik“ verabschiedete, um den Hafen konkurrenzfähiger zu machen. Noch im Herbst 1965 hatten Hafenverwaltung und HHLA Anfragen von US-Containerschiff-Reedern abgelehnt. Seither expandiert die Hafenwirtschaft.

Sollte in Zukunft Hamburg Olympia-Stadt werden, müsste nach Einschätzung der Gemeinschaft auch der Hafen Konzessionen machen: 100 Hektar Hafenfläche auf dem Kleinen Grasbrook werden für olympische Disziplinen gebraucht. Dazu hatte Bonz erst vor kurzem ein Statement abgegeben: Die Hafenwirtschaft stimmt der Olympia-Bewerbung zwar zu, fordert aber vom Senat Zusagen für eine Absicherung der Investitionen.