Jugendstrafrecht anpassen!

8. Januar: „Sozialbehörde geht bei Flüchtlingsdebatte auf Tauchstation“

„Wir wohnen in der Gartenstadt in Alsterdorf, in der Nähe der U-Bahn Sengelmannstraße. Sie wird auch von vielen minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen aus der Unterkunft Feuerbergstraße genutzt. So sind wir nicht nur direkt betroffen von den Straftaten, die diese Jugendlichen immer wieder begehen, sondern auch von der Hilflosigkeit der Polizisten.

Fünfmal wurde in den vergangenen Monaten unser Wohnmobil aufgebrochen, zwei Fahrräder sind aus unserer Garage gestohlen worden, einmal wurde unser Auto und zweimal der Briefkasten aufgebrochen. In einem Fall wurde der Täter mit Diebesgut von der Polizei gestellt, da unter 14 Jahre alt und Flüchtling aber sofort wieder entlassen. Ich erlebe Polizisten, die selbst verzweifelt sind, weil sie wie Don Quijote gegen Windmühlen kämpfen. Und die bestätigen, wie dramatisch die Situation ist. Allein im Oktober kam es in unserem Umfeld zu 25 Straftaten. Ich erlebe andererseits einen Senat, der die Situation „öffentlich“ leugnet und das drängende Thema offenbar dem Wahlkampf opfert.

Inzwischen haben die Anwohner hier Angst, ihre Kinder alleine zur Schule gehen zu lassen. Und auch Frauen trauen sich kaum noch unbegleitet zur U-Bahn. Ich glaube, dass sich die Lage noch deutlich verschlimmern wird. Die Jugendlichen wissen mittlerweile, dass sie wegen der aktuellen Gesetzeslage nicht belangt werden können. Deshalb muss das Jugendstrafrecht den aktuellen Verhältnissen angepasst werden.

Michael Mollath

Sonderschüler ohne Lobby

16. Januar: „Neue Hoffnung für die Kersche“

Warum bleiben nicht alle Schüler dort, wo sie sind? Wenn einige Schulen Platzprobleme haben, muss dort Abhilfe geschaffen werden, aber warum dieses Hin- und Her? Warum müssen die Schüler anderer Schulen, wie die der Grundschule Kerschensteinerstraße darunter leiden? Und was ist mit den Schülern des Regionalen Bildungs- und Beratungszentrums Harburg? Das schöne neue ReBBz, das am Schwarzenberg gebaut werden sollte, ist laut Aussage einiger hoher Beamter aus der Schulbehörde nur Schall und Rauch. Stattdessen werden mal diese und jene Klassen an der Schule Schwarzenbergstraße einquartiert. Neubau? Fehlanzeige! Abgesehen von einigen Klassenräumen, die nicht den Bedürfnissen eines ReBBz entsprechen. Nun werden auch die Schüler der Baererstraße als Manövriermasse ins Spiel gebracht, von einer „in Schulfragen überaus kompetenten Politikerin“.

Diese Schule, die von vielen Eltern für ihre Kinder gewählt wird, soll jetzt von den Stammschülern geleert werden. Denn die „Sonderschüler“ haben offenbar keine Lobby. Sie werden nicht gefragt. Und gute Kooperationen für den Ganztag, zum Beispiel mit dem benachbarten Haus der Jugend, interessieren nicht mehr. Interessanterweise wird in der neuen Broschüre der Schulbehörde für weiterführende Schulen die Baererstraße als Standort für das ReBBz Harburg genannt. Vielleicht eine neue, vernünftige Entwicklung?

Astrid Rothbarth-Mangelsdorf

Rechenkünstler am Werk?

22. Januar: „Falkengraben bleibt im Fokus“

Sieben Jahre hatte die Umweltbehörde Zeit zur Prüfung, ob in Hamburg Überschwemmungsgebiete ausgewiesen werden müssen. Seit sieben Monaten haben Anwohner Daten herangeschafft, die belegen, das es keine Messungen der Wasserstände gibt und Hamburg mit der Ausweisung nur Schadensersatz wegen plangemäßer Abwasserführung auf private Grundstücke vermeiden will. Jetzt lesen wir, dass die Umweltbehörde innerhalb von sieben Wochen ihre statistischen Berechnungen überprüfen will, um dann zu richtigen Ergebnissen zu kommen – noch immer ohne Messungen. Was hier gerechnet wird, sind nur ausgetrickste Wähler.

Yvonne Aubry

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