Sparkasse Harburg-Buxtehude erschließt weiteres Bauland in der Region. Die Nachfrage im Landkreis bleibt hoch

Harburg/Winsen. Der Landkreis Harburg bleibt auch in den kommenden Jahren Zuzugsgebiet. Davon geht Bodo Ihlenburg aus, der Direktor des Marktbereichs Investoren- und Immobilienprojekte der Sparkasse Harburg-Buxtehude. „Es wird immer schwieriger, Neubaugebiete zu finden, für die sich vor allem junge Familien interessieren. Besonders begehrt werden dabei auch künftig Orte mit guten Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr bleiben“, sagt der studierte Volkswirt. Die Grundstückserschließungsgesellschaft, eine Tochter der Sparkasse, befasst sich mit Kauf, Planung und Erschließung von Baugebieten im Landkreis Harburg und in Buxtehude. Der regionale Marktführer hat seit 1997 bei insgesamt 40 Projekten rund 2000 Grundstücke vermarktet.

Trotz des immer weiter fortschreitenden Ausverkaufs von Flächen hat sich die Sparkasse jetzt allein sieben Projekte mit knapp 240 Grundstücken gesichert, auf denen in diesem und im nächsten Jahr die ersten Wohnhäuser entstehen sollen. Beim größten, den Winsener Wiesen Süd, werden am 4. Februar Vertreter der Kreisstadt, Planer, und Vertreter des weiteren Investors Uwe Gerner gemeinsam mit Ihlenburg den ersten Spatenstich setzen. Geplant sind 250 neue Wohnungen auf 110 Grundstücken. Auf 65 Grundstücken werden Einfamilienhäuser entstehen, dazu kommen Reihen- und Doppelhäuser sowie ein Mehr-Generationen-Haus und neun Gebäude für Geschosswohnungen. Schon im Spätsommer soll das Gelände baureif sein, so dass die ersten Eigentümer noch 2015 beginnen können.

Einziger Wermutstropfen: Die Nachfrage ist in der gut angeschlossenen Kreisstadt so hoch, dass kurzentschlossene Interessenten zwar noch Chancen auf ein Grundstück haben, aber längst nicht mehr alle Wünsche erfüllt werden können. Die Preise für die einzelnen Grundstücke sind nicht nur nach ihrer Größe, sondern auch nach ihrer Lage differenziert. Die Kosten liegen zwischen 170 und 180 Euro pro Quadratmeter. Zusammen rechnet Ihlenburg mit einem Verkaufserlös von mehr als zehn Millionen Euro. Für die Gebäude sind verbindlich Energiestandards vorgeschrieben, die zum Teil nur bei 40 Prozent der gesetzlich vorgeschriebenen Verbrauchswerte liegen. Noch enger ist die Lage in Dohren, wo jetzt elf neue Häuser entstehen sollen. Zwar liegt der Quadratmeterpreis hier nur zwischen 70 und 75 Euro, allerdings haben sich Bauwillige hier bereits die Grundstücke reservieren lassen.

Immerhin fünf weitere Baugebiete im Landkreis hält die Sparkasse aber noch weitgehend offen für Bauwillige. Angesiedelt sind sie im Kakenstorf, Salzhausen, in Seevetal-Lindhorst und Seevetal-Ohlendorf sowie in Wulfsen. Zusammengezählt geht es insgesamt um 127 Grundstücke. Für alle gilt: Entweder sollen die Gebiete noch in diesem Jahr erschlossen oder Flächen sogar noch verkauft werden. Spätester Baubeginn wird 2016 sein. Dies gilt jedenfalls für das nach Winsen zweitgrößte Baugebiet Witthöftsfelde in Salzhausen, wo 65 Grundstücke bereitstehen. Der Preis liegt hier bei rund 100 Euro pro Quadratmeter. Vorgesehen sind ebenfalls vor allem Einfamilienhäuser. Aber auch bei diesen kleineren Orten im Landkreis geht oft nichts mehr ohne Voranmeldung. „Wir empfehlen, sich jeweils rasch zu informieren“, sagt Ihlenburg.

Die Finanzierung von Neubauten wird derzeit vor allem durch die historisch niedrigen Zinsen erleichtert. Angebote der Sparkasse, die von den einzelnen Filialen vor Ort vermittelt werden, liegen derzeit bei einer Laufzeit von zehn Jahren bei deutlich unter drei Prozent.

Bauherren zahlen im Landkreis im Durchschnitt 220.000 bis 230.000 Euro für Reihenhäuser, Doppelhaushälften beginnen bei 250.000 Euro. Einfamilienhäuser liegen meist bei 350.000 bis 400.000 Euro und nicht höher als eine halbe Million. „Bei den Preisen sind aber auch übertriebene Forderungen nicht ausgeschlossen“, sagt Ihlenburg. Denn zuletzt sind die Kosten am Bau deutlich stärker gestiegen als die Einkommen. Schon deshalb ist ein hoher Energiestandard wie in Winsen, der die künftigen Energiekosten niedrig hält, ein gutes Argument für die Investition des Bauherren. Wer sich für einen Neubau entscheidet, sollte zudem mindestens 20 Prozent der Gesamtsumme als Eigenkapital vorhalten können. Denn die beim Kauf anfallende Grunderwerbssteuer, die Notargebühren und mögliche Kosten für einen Makler machen 13 Prozent der Kosten aus.

Doch auch für die kommenden Jahre erwartet die Sparkasse keine stark abflachende Nachfrage nach Baugrundstücken. Die Zahl der Einwohner in der Metropolregion Hamburg wird voraussichtlich zumindest noch bis 2020 zulegen. „Die meisten unserer Kunden verfügen über die 20 Prozent Eigenkapital“, versichert Ihlenburg. „In unserem Bereich wird gut verdient, viele haben auch Geld geerbt“, sagt er. So viel, dass sie die vom Marktführer Sparkasse vermittelten Grundstücke oftmals bezahlen können, ohne dass eine Finanzierung nötig wird.