Kita Schneverdinger Weg eröffnet Bibliothek. Lions-Club Harburg-Hafen spendete Geld für die Bücher

Wilstorf. „Hurra, der Maulwurf! Das kenn’ ich“, ruft Sophie und zieht das Buch aus dem Regal. Am liebsten würde sie sich sofort mit dem Klassiker für Ködelkenner auf den Boden setzen, aber das geht nicht: Ganz viele andere Kinder wollen auch noch an die Bücher. Schließlich ist die Kindergartenbibliothek gerade erst eröffnet worden.

150 Bücher stehen jetzt allen Kindern der Tagesstätte Schneverdinger Weg zur Verfügung – Bilderbücher zumeist, denn lesen können die Kleinen ja noch nicht. Aber auch das eine oder andere Vorlesewerk befindet sich in den drei halbhohen Regalen. „Es ist nicht so, dass wir vorher eine bücherfreie Kita waren“, sagt Tagesstättenleiterin Uta Bechtel. „In jeder Gruppe gibt es eine Bücherecke und Möglichkeiten, sich zum Schmökern zurückzuziehen. Aber die Bücher aus der Bibliothek können sich Kinder auch ausleihen und mit nach Hause nehmen.“

Die Ausleihfrist für die Bücher beträgt eine Woche. „Das ist ein Zeitraum, den die meisten unserer Kinder schon selbst überblicken können“, sagt Bechtel. Im Probebetrieb der Bibliothek hat sich diese Frist bereits bewährt. „Natürlich passiert es mal, dass ein Kind das Buch vergisst, oder dass es zu Hause hinter dem Schrank landet, aber bis jetzt sind alle Bücher auch wiedergekommen.“

160 Kinder besuchen die Kindertagesstätte des städtischen Trägers Elbkinder. Davon sind 40 Krippenkinder unter drei Jahren und 120 Elementar- und Vorschulkinder. Ihre familiären Hintergründe sind sehr unterschiedlich. Nicht alle kennen Bücher von zu Hause. Für die Bestückung der Bibliothek haben Uta Bechtel und ihre Erzieherinnen 1500 Euro in die Hand genommen – eine Spende des Lions Clubs Harburg-Hafen. „Wir haben diesen Betrag bei verschiedenen Wohltätigkeitsaktivitäten zusammen gesammelt“, sagt Club-Präsident Gerold Winter. Die Bücher wählten die Erzieherinnen aus. Natürlich auch Sophies Lieblingsbuch: „Die Geschichte vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat.“