Konstrukteure des „egn15“ bauen auf den Erfahrungen der Vorjahres-Teams auf. Ziel: Mehr Zeit für Testfahrten und Abstimmungen

Harburg. Seit 2012 bauen Studenten der Technischen Universität Hamburg Harburg (TUHH) Rennwagen mit Elektroantrieb und beteiligen sich an Formula Student Wettbewerben unter anderem auf dem Hockenheimring. Derzeit ist das aus gut 50 Studenten aller Fachrichtungen bestehende Team mit Konstruktion und Abstimmung des diesjährigen Rennwagens beschäftigt, der die Kurzbezeichnung „egn15“ trägt und voraussichtlich im Mai mit einer „Roll-Out-Feier“ im Audimax der TUHH vorgestellt werden wird.

Hinter dem englisch ausgesprochenen „egn“ steckt ein Kunstwort aus Elektomobilität und elektrische Zündung, Ignition. Und Teamchef Maximilian Slesina hofft sehr, dass der Funke weiter zündet und sich auch mit dem egn15 der Trend fortsetzt, von Jahr zu Jahr in den Wettbewerben bessere Ergebnisse zu erzielen. Immerhin: Der Vorjahres-Rennwagen egn14, mit dem sich das Team auch derzeit noch präsentiert, hatte beim Formula Student Wettbewerb vergangenen August in Győr-Gönyű Harbor in Ungarn in der Effizienz-Wertung unter 38 teilnehmenden Fahrzeugen den zweiten Platz belegt. Dieses Jahr stehen in der Formula Student erste Renntermine vom 9. bis 12. Juli in Silverstone an und vom 28. Juli bis 2. August in Hockenheim.

Bei der diesjährigen Konstruktion steht – wie in den Vorjahren – die Einsparung von Gewicht im Vordergrund. Um jeweils rund 50 Kilogramm konnten die Vorgänger durch Verwendung leichterer Materialien abgespeckt werden. Beim egn15 wird auch an einer verbesserten Technologie gefeilt, um die Akkus im Bedarfsfall in möglichst kurzer Zeit wechseln zu können. Teamchef Maximilian Slesina: „Die Schwerpunkte bei unserer Entwicklung des egn15 sind leichtes und wartungsfreundliches Bauen. Leichtes Bauen gilt als Schlüsselstrategie für sparsame Fortbewegung. Mit weniger Gewicht verbraucht man weniger Energie beim Beschleunigen. Durch ein wartungsfreundliches Auto erreichen wir kurze Regenerationszeiten. Dadurch maximieren wir die Testzeit, um bei unseren Wettbewerben so gut wie möglich abschließen zu können.“ Zu den Hauptneuerungen des egn15 zählen ein volles Monocoque-Chassis, aerodynamische Komponenten, eine schnell wechselbare Akkubox aus glasfaserverstärktem Kunststoff, ein selbst entwickeltes Batterie-Managementsystem und nicht zuletzt per Laser gefertigte Bauteile.

Dreh- und Angelpunkt für die Konstruktion des neuen Rennwagens nach dem diesjährigen Regelwerk ist an der TUHH wieder das Institut für Laser- und Anlagentechnik. Institutsleiter Dr.-Ing. Claus Emmelmann ist auch Chef des neuen Laserzentrums Nord in Bergedorf, in dessen Werkstatt der neue Rennwagen gebaut wird. Hauptsponsoren sind die auf Entwicklung von Chip-Elektronik spezialisierte Hamburger Firma NXP oder auch das Helmholtz-Zentrum in Geesthacht, das sich unter anderem mit Materialforschung befasst. Auf alle Fälle: Die diesjährige Saison verspricht mal wieder voll Spannung zu sein.