Eine Glosse von Manfred Scholz

Geht es Ihnen ähnlich? Ich komme im neuen Jahr noch nicht so richtig in Schwung. Antriebslos schleppe ich mich durch den Alltag. Ich nehme einfach keine Fahrt auf. Die üblichen Pflichten, Aufgaben und Termine kosten Nerven. Mir kommt vor, als sitze ich in einer Achterbahn, die mich nach dem Start erst einmal hochzieht. Die Gipfel und die Täler, die garantiert kommen werden, sind noch ganz weit weg.

Das gruselige Wetter macht uns zu Stubenhockern. Kein normaler Mensch geht momentan freiwillig nach draußen, Hundebesitzer vielleicht ausgenommen. Ich hocke am liebsten im Lese-Sessel, eingemummelt in eine wärmende Decke. Absolut bewegungslos döse ich vor mich hin. Die gute alte Wärmflasche ist im Dauereinsatz. Was ist bloß los mit mir?

Der gemeine Igel, wissen wir, hält mehrere Monate seinen Winterschlaf. Der Herzschlag des Stacheltiers verlangsamt sich deutlich, es atmet nur schwach, gegen äußere Reize reagiert der Igel momentan kaum. Genauso reduziert fühle ich mich auch beim meteorologischen Dauertief da draußen.

Die Fußball-Bundesliga hat Winterpause, der endlose Wintersport auf dem TV-Schirm langweilt, auch das Restprogramm finde ich extrem ermüdend.

Ich lebe auf Sparflamme. Ich will noch nichts Neues anfangen. Gähn. Wer holt mich aus dem Winterschlaf?