Bürgermeister Mädge sprach mit Bundestagsabgeordneten Lotze und Lühmann über die Situation. Die Bahn zeigt sich „unkooperativ“

Lüneburg. Rückenwind für Verhandlungen mit der Deutschen Bahn erhofft sich Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge von einem Gespräch mit Kirsten Lühmann. Als verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag und Mitglied im Aufsichtsrat der DB kam Lühmann auf Einladung der Lüneburger Bundestagsabgeordneten Hiltrud Lotze ins Rathaus. Die Lüneburger, darunter auch Heiko Dörbaum, Vorsitzender des städtischen Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung, schilderten ihrem Gast ausführlich, welche Notwendigkeiten sie für den Bahnhof sehen. Hiltrud Lotze sagt: „Die Bahn ist ein umweltfreundliches Verkehrsmittel und für die Pendler eine attraktive Alternative zum Auto. Wir ziehen deswegen kräftig gemeinsam an einem Strang, um die Situation am Lüneburger Bahnhof weiter zu verbessern.“

Oberbürgermeister Mädge: „Auch nach zweimaligem Ausbau des Bahnhofs, zunächst um die Jahrtausendwende, zuletzt in diesen Jahren, ist absehbar, dass die steigenden Nutzerzahlen nicht den jetzigen örtlichen Möglichkeiten entsprechen. Wir brauchen zum Beispiel Platz für ein drittes Fahrradparkhaus. Die Züge, die vom Westbahnhof von und nach Hamburg rollen, sind nicht barrierefrei zugänglich. Fast überall gibt es seit langem Zusagen – nur, wenn wir dann konkret werden wollen, dann werden Maßnahmen geschoben, der Preis für Flächen steigt ins Unbezahlbare oder sie werden von der Bahn anders verplant. Das nenne ich unkooperativ. Dabei sollten Bahn und Hansestadt eigentlich dasselbe Ziel haben: es Pendlern, Geschäfts- und anderen Reisenden so bequem wie zu möglich zu machen.“

Die Lüneburger sehen es außerdem als erforderlich an, dass – wie ursprünglich vorgesehen – beide Bahnbrücken kurzfristig saniert werden. Zwischenzeitlich hatte die Bahn angekündigt, erst einmal nur die Bahnbrücke an der Bleckeder Landstraße zu sanieren, voraussichtlich noch 2015. Die Sanierung der Brücke an der Lünertorstraße wurde verschoben, auch weil es noch Unstimmigkeiten über die Breite unter der neuen Brücke gibt. Die Hansestadt fordert eine ausreichende Breite, um künftig mehr Platz für Geh- und Radwege und somit mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer an der Stelle realisieren zu können.

Kirsten Lühmann geht mit den Zielen der Lüneburger durchaus konform. Sie sagt: „Lüneburg als eines von neun Oberzentren des Landes Niedersachsen und in nur 50 Kilometer Entfernung von der Metropolregion Hamburg benötigt eine Haltestelleninfrastruktur, die sich an die steigenden Fahrgastzahlen anpasst. Dringend benötigt werden die verschiedensten Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen wie zusätzliche Fahrradparkplätze. Bei der Bahn scheint es schwierig zu sein, dafür entscheidungsfähige Ansprechpartner zu finden, die über konkrete Maßnahmen verhandeln können.“