Hotelier Heitmann stößt das Gebäude in Tötensen ab. Es ist als Flüchtlingsunterkunft im Gespräch

Tötensen. Seit 31 Jahren führt Horst Dieter Heitmann das Hotel Rosengarten und das dazugehörige Apartmenthaus. Der Hotelier ist 70 Jahre alt und stößt inzwischen gesundheitlich an seine Grenzen. Das Apartmenthaus an der Hamburger Straße, in dem sich auch eine Zahnarztpraxis befindet, soll zum 30. April verkauft werden. „Das hat keine wirtschaftlichen Gründe“, sagt Horst Dieter Heitmann. „Ich möchte mich körperlich nur entlasten.“ Das Problem ist, dass seine zwei Töchter den Hotel- und Apartmentbetrieb nicht weiterführen möchten.

18 Appartments befinden sich in dem roten Backsteingebäude. Überwiegend nutzen Monteure und Kaufleute die Unterkünfte. Vielleicht ziehen bald Flüchtlinge in das Haus. Nach Auskunft des Landkreises steht das Apartmenthaus als Unterkunft für Asylbewerber zur Diskussion. Der Jugend-, Sozial- und Sportausschuss und der Bau- und Planungsausschuss tagten gestern gemeinsam mit dem Nenndorfer Ortsrat in der Sache. Bis zum Redaktionsschluss stand noch kein Ergebnis der Beratungen fest.

Käufer des Apartmenthauses ist der Langenrehmer Garten- und Landschaftsbauer Steffen Lücking. Er investiert schon seit längerem in Wohnungsbau im gesamten Landkreis Harburg und hatte sich unter anderem auch als Investor für das Clement-Grundstück in Jesteburg und den Bau eines Gesundheitszentrums ins Gespräch gebracht. Nachdem der Kaufvertrag für das Apartmenthaus in Tötensen in trockenen Tüchern war, hatte er selbst dem Landkreis das Gebäude als Unterbringungsmöglichkeit für Flüchtlinge angeboten. Er interessiert sich auch für das Hotel Rosengarten gleich nebenan. Wenn er den Zuschlag für den Kauf dieser Immobilie bekäme, würde er aber ungern beide Standorte in Tötensen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen: „Das wäre wohl auch für die Dorfbewohner eine zu große Belastung“, vermutet er.

Horst Dieter Heitmann betonte, dass das Hotel Rosengarten mit 30 Zimmern am Woxdorfer Weg 2, nur wenige Meter vom Apartmenthaus entfernt, nicht geschlossen werden solle. „Wir haben 50 Prozent Auslastung“, sagte er. „Es gibt keinerlei Überlegungen, das Hotel anderweitig zu nutzen.“ Das widerspricht den Informationen aus der Landkreisverwaltung, wonach nämlich gestern auf der Ausschusssitzung nicht nur das Apartementhaus als Unterbringungsmöglichkeit für Asylbewerber zur Disposition sollte, sondern auch das Hotel Rosengarten.

Ebenfalls sollte es gestern in der Sitzung alternativ um drei weitere Flächen, auf denen Containerunterkünfte aufgestellt werden könnten, gehen. Die Grundstücke befinden sich an der Eckeler Straße und Am Ohepark in Nenndorf sowie an der Ehestorfer Straße in Vahrendorf. Die Gemeinde muss in diesem Jahr etwa 120 Flüchtlinge aufnehmen. Bislang leben in in Nenndorf und Klecken 81 Asylbewerber.