„Wir holen das Feuer nach Hamburg“ im Phoenix Center, die letzten zwei Kilometer lief Hockeytorwart Felix Reuß

Harburg. 2864 Kilometer sind es von Olympia nach Hamburg. Diese Strecke haben allein die Harburger binnen neun Tagen symbolisch zurückgelegt. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder rudernd. Sie haben damit ein Zeichen der Sportbegeisterung gesetzt und ihr Bekenntnis zu olympischen Spielen in Hamburg abgelegt.

Von Donnerstag, 8., bis Sonnabend, 17. Januar, war das Harburger Phoenix-Center ein Sportstudio mit Laufband, Rudergerät und Fahrrad. Zusammen konnten die Kunden die lange Strecke so ableisten. „Die Läufer machten meist einen Kilometer, die Radfahrer drei bis fünf. Der Rekord waren aber 45 Kilometer auf dem Fahrrad, der Kunde hat sich wirklich zwei Stunden draufgesetzt“, sagt Carolin Meyer vom Team Meridian Spa, die die Sportgeräte dort aufgestellt haben. „Und natürlich haben sich die Kinder hier richtig ausgetobt.“

Die Aktion „Wir holen das Feuer nach Hamburg“ läuft nacheinander in allen Hamburger ECE-Shopping-Centern, im Harburger Phoenix-Center ist sie gestartet. „Man konnte statt zu laufen oder Rad zu fahren auch eine Kugel in diese Säule legen“, erklärt Franziska Gubik vom Centermanagement und zeigt auf eine Glassäule, die bis zum Rand, also mit 1000 Flummibällchen gefüllt ist. Centermanager Thomas Krause lässt einen davon mal kurz hüpfen, während er auf den Ehrengast wartet: Für Sonnabendvormittag ist der Hockey-Nationaltorwart Felix Reuß eingeladen, um die zwei noch fehlenden Kilometer zu laufen.

Krause ist längst vom Olympiafieber infiziert. „Ich kann mich noch gut an 1972 in München erinnern, der Fernseher lief bei uns den ganzen Tag“, berichtet der Centermanager. „Ich war damals noch sehr jung“, ergänzt er. „Das einmal in Hamburg zu erleben, wäre der Hit. Besser geht’s gar nicht.“ Mit dem Hanse-Marathon, den Cyclassics und dem Deutschen Derby in Klein Flottbek werde deutlich, dass Sport zu Hamburg gehöre.

Auch der Neu-Hamburger Felix Reuß ist Feuer und Flamme für Hamburg. Seit Sommer spielt der Hockey-Nationaltorwart beim Hamburger Club an der Alster. Hamburg oder Berlin – die Frage, welcher Stadt er den Vorzug gäbe, beantwortet er deutlich: „Hamburg – ist doch klar. Außerdem hatte Berlin schon einmal olympische Spiele. Und Rosenheim hat ja leider keine Bewerbung abgegeben“, sagt er augenzwinkernd mit Blick auf seine Heimatstadt.

Der 23-Jährige kann sich vorstellen, Olympia 2024 noch mitzumachen und dann seine aktive Laufbahn zu beenden. „Das werden sich sicher viele andere Sportler in meinem Alter auch nicht entgehen lassen“, meint er. Das Konzept, mit dem Hamburg sich bewirbt, gefällt ihm: „Das olympische Dorf am Wasser – das ist megageil!“ Überhaupt sei Hamburg eine sportaffine Stadt, „und das Olympiateam unterstützt das sensationell.“

Doch dann ist es genug mit reden, Felix Reuß muss aufs Laufband, Thomas Krause aufs Rad. Der hat seinen Kilometer schnell erledigt, während Felix rennt und dabei mühelos noch die Fragen von Patrick Fait beantwortet. Der ist als Moderator vom Promotion-Team „Wir holen das Feuer nach Hamburg“ im Einsatz und macht die Traube von Zuschauern vor der LED-Bildschirmwand darauf aufmerksam, dass die Flamme auf dem Bildschirm heller und größer wird, je schneller Felix Reuß läuft.

Dann ist es geschafft, die 2864 Kilometer sind absolviert. „Sie können aber den ganzen Tag noch hier weitermachen“, fordert Fait die Kunden im Phoenix-Center auf. Von diesem Montag an findet die Aktion im Elbe-Einkaufzentrum statt. „Das sollen die Osdorfer erst einmal schlagen“, ruft Fait enthusiastisch. „Schaffen die nie!“, meint eine Kundin im Vorbeigehen. Der olympische Geist, so scheint es, ist in Harburg angekommen.