DJ und Produzent aus Hollenstedt möchte über Crowdfunding im Internet 3900 Euro für ein Musikvideo sammeln

Hollenstedt. Zur Hit-Single per Crowdfunding? Der DJ und Produzent Dino Massimo aus Hollenstedt will bis zum 31. Januar über die Schwarmfinanzierung im Internet 3900 Euro sammeln, um einen Hit zu landen. Das Geld ist vor allem zur Finanzierung eines Videoclips gedacht. Geldgeber erhalten sogenannte Dankeschöns. Wer zum Beispiel 100 Euro gibt, erhält eine Nebenrolle in dem Musikvideo.

Dass Dino Massimo Songs auf dem Markt platzieren kann, hat er zuletzt im vergangenen Jahr bewiesen. Der 36-Jährige hat einen Remix der Single „Paradise“ für das deutsche Popmusik-Projekt Candy Six produziert. Dahinter verbirgt sich das Playmate Mia Gray, die zusammen mit wechselnden Sängern auftritt. Candy Six hatte Auftritte in der Oliver-Pocher-Show auf SAT1 und bei Big Brother auf RTL2.

Wer ist der DJ und Produzent, der in einem Eigenheim im beschaulichen Hollenstedt lebt und sich bei Auftritten in einen bunten Vogel mit markant geschminkten Augen und Fellweste verwandelt? Er ist an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein aufgewachsen und lebt seit zwei Jahren im Landkreis Harburg. Dino Massimo ist ein eingetragener Künstlername, der ähnlich wie bei Heino den bürgerlichen Namen in Vergessenheit geraten lässt und die Existenz mit einer geheimnisvollen Aura umgibt.

Begeistert von der britischen Synthie-Pop-Band Depeche Mode, hat er die elektronische Tanzmusik für sich entdeckt. Ende der 1990er-Jahre hatte Techno zwar bereits seine revolutionäre Attitüde verloren. Massenraves wie die Loveparade waren aber der unmissverständliche Ausdruck dafür, dass der hedonistische Techno immer noch die wichtigste Jugendkulturbewegung bildete. Als Dino Massimo zu dieser Zeit bei der Party seines Freundes den DJ gibt, wird die Betreiberin einer Großraumdiskothek in Lübeck auf ihn aufmerksam: „Willst Du nicht im Club auflegen?“ fragt sie ihn – Dino will. „150 damals noch Deutsche Mark Gage erhielt ich am Abend“, erinnert er sich und lacht.

Als DJ macht sich Dino Massimo schnell einen Namen in Norddeutschland. Er legt beim Flughafen-Rave in Lübeck auf – zeitgleich mit Paul van Dyk. „Er hatte so viele Leute vor der Bühne wie ich – jeweils 1500“, sagt Dino Massimo stolz. Der Berliner Paul van Dyk gilt mittlerweile als einer der bekanntesten DJs und Produzenten der Welt, er remixte Songs von Künstlern wie U2 oder Justin Timberlake.

Dino Massimo reicht es nicht mehr aus, die Menschen mit fremder Musik zu bespaßen. Er will seine eigenen Produktionen an den Start bringen. „Nur als DJ kommt man nicht weiter“, sagt er, der im Gegensatz zu manchem heutigen DJ noch das Synchronisieren an Plattenspielern beherrscht. Dino Massimo begann, eigene Singles zu produzieren. Im Jahr 2005 bekommt er einen Plattenvertrag bei dem Label Mental Madness, betrieben von dem aus den deutschen Charts bekannten Produzentenduo Brooklyn Bounce.

Dino Massimo gewinnt noch den „DJ Superstar Award“ (mit einer Version des Hits „The Final Countdown“) und legt im Jahr 2008 in Dubai als Warm-up für das Konzert der britischen Dance-Band Faithless auf. Der große Durchbruch bleibt aus. Sein Geld verdient er bodenständig als Personaltrainer, hilft Menschen beim Gewicht verlieren oder beim Muskelaufbau.

„Es kribbelt immer noch in mir“, kriegt Dino Massimo das Musikmachen nicht aus dem Kopf. Mit einer neuen Single will er zurück ins Musikgeschäft. Finanzieren möchte er sie mit Hilfe von Unterstützern aus dem Internet. Der Star-Technomusiker Paul Kalkbrenner ist ganz oben platziert bei seinen Facebook-Freunden.

Die Künstleragentur pa-booking.de gab Dino Massimo den Tipp, die Single mit Hilfe von Unterstützern im Internet zu finanzieren. Crowdfunding hat sich mittlerweile zum bewährten – manche mögen sagen: verzweifelten – Form der Projektfinanzierung entwickelt. So versucht sogar eine afrikanische Mondmission zurzeit, 150.000 Dollar für eine Machbarkeitsstudie zu sammeln.

Dino Massimo plant einen ruhigeren Dance-Song im Stile von Paul Kalkbrenners Bruder Fritz , dessen Musik er sehr schätzt. Über die Crowdfunding-Plattform Nordstarter wirbt er dafür. Dahinter steht die Hamburg Kreativgesellschaft, eine Tochterunternehmen der Freien und Hansestadt.

Mit Dieter Bohlen lebt ein bekannter Produzent im Landkreis Harburg. Gab es schon mal Kontakt? „Leider hat er noch nicht angerufen“, sagt Dino Massimo. Im Sommer will der Hollenstedter am Casting zu Bohlens TV-Show „Das Supertalent“ teilnehmen – als DJ mit Pyro-Effekten.

www.nordstarter.org/comeback