Zweifel am Nutzen: Das frei werdende Geld soll in ein Anrufsammeltaxi investiert werden. Im Frühjahr soll das neue Angebot starten

Hollenstedt. Jetzt ist es beschlossen: Die Gemeinde Hollenstedt steigt wie erwartet aus dem Shuttle des Regionalparks Rosengarten aus. Das hat der Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Hollenstedt in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig entschieden.

„Wir sehen keinen Sinn darin, uns weiter am Projekt zu beteiligen“, sagte Hollenstedts Bürgermeister Jürgen Böhme.

In der Gemeinde macht schon der Name Geisterbus die Runde. „Ganz gleich, wann wir den Bus wahrgenommen haben, er war immer leer“, so Böhme. Das habe nicht nur er, das hätten auch Ratsmitglieder festgestellt.

Zugleich entschied der Ausschuss, das Geld stattdessen in das Angebot eines Anrufsammeltaxis zu stecken, das im Frühjahr in Betrieb gehen soll. Jährlich kostet der Shuttle, der in diesem Jahr in der fünften Saison fährt, allein der Gemeinde Hollenstedt etwa 1200 Euro. Es ist davon auszugehen, dass auch alle weiteren Gemeinden der Samtgemeinde Hollenstedt, durch die der Bus bislang fuhr, jetzt auf den Shuttle verzichten. Neben der Gemeinde Hollenstedt sind das Appel, Moisburg, Wenzendorf und Drestedt. „Denn für die kleinen Gemeinden mit ein paar hundert Einwohnern ist der Beitrag für den Shuttle viel Geld“, sagt Böhme.

Der Bus wird dennoch wie berichtet weiter verkehren. Er wird dann auf seiner Tour durch den Regionalpark die Hollenstedter Mitgliedsgemeinden aussparen und Neugraben, Neu Wulmstorf, Buchholz und Rosengarten nach wie vor ansteuern. „Die Route wird leicht verändert“, sagte Hilke Feddersen, Mitarbeiterin in der Entwicklung und Wirtschaftsförderung des Landkreises Harburg.

Die anderen Gemeinden, die sich am Shuttle beteiligen, wollen – trotz gesunkener Fahrgastzahlen – weiter an ihm festhalten. „Wir können den Tagestouristen das kostenlose Angebot nicht wieder wegnehmen“, sagte Heinrich Helms, Pressesprecher von Buchholz. Die Stadt investiert jedes Jahr 5500 Euro in den Parkshuttle. „Es ist kontraproduktiv, wenn wir im Regionalpark selbst immer mehr attraktivere Angebote schaffen, aber nicht den Shuttle-Bus unterstützen“, sagte auch Jörg Schröder, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Neu Wulmstorf. „Irgendwie müssen die Leute ja in den Park kommen.“

Im vergangenen Jahr saßen insgesamt 4098 Fahrgäste im Bus. Das sind etwa 400 weniger als 2013. Da nutzten 4593 Menschen das Angebot. Feddersen erklärt den Rückgang damit, dass zwei Touren – die um 9 und um 19 Uhr aufgrund des mangelnden Interesses gestrichen wurden. Sie hält es für möglich, dass der Verzicht auf diese zwei Fahrten den Rückgang ausgemacht habe. „Wir haben es jedenfalls so interpretiert, dass die Zahlen stabil geblieben sind“, sagt sie.

Das Gros der Fahrgäste kommt aus dem Bezirk Harburg, hat eine qualitative Befragung von 220 Mitfahrenden an zehn Tagen ergeben. Fast ausschließlich nehmen Tagesgäste das Angebot in Anspruch. Kaum einer nutzt den Shuttle, um dann auch in der Region zu übernachten.

Als Kritikpunkt merkten die Fahrgäste an, dass es an Informationen mangele. „Viele wissen gar nicht, dass es den Shuttle gibt“, sagt Feddersen. Deshalb soll jetzt verstärkt Werbung gemacht werden. In diesem Jahr fährt der Bus vier Mal täglich am Wochenende und an den Feiertagen durch den Regionalpark Rosengarten.