Beim Willi-Uder-Cup waren bereits 1600 Euro für behinderte Kinder gesammelt worden. Täter brachen sämtliche Türen auf

Harburg. Die Empörung ist groß und jeder fragt: „Was sind das für Menschen, die so etwas tun?“ Mit roher Gewalt hatten unbekannte Täter in den Abendstunden des vergangenen Sonntags die Kellertüren der Harburger Sporthalle an der Kerschensteinerstraße aufgebrochen und die im Umkleidebereich des Kellers gelagerten Tageseinnahmen des Willi-Uder-Gedächtnisturniers in Höhe von rund 1600 Euro gestohlen. Das Fußball-Traditionsturnier bezweckt grundsätzlich nur Gutes und baut zu hundert Prozent auf ehrenamtliches Engagement. Umso schmerzlicher sind die Auswirkungen dieses gemeinen Diebstahls. Mit allen Einnahmen sollte – wie immer – die Arbeit der Harburger Behinderteneinrichtungen Schule Elfenwiese, Kindertagesstätte Elfenwiese und Schule Nymphenweg unterstützt werden.

Die Täter gingen auf der Suche nach den im Umkleidebereich des Kellers abgelegten Tageseinnahmen den Angaben nach äußerst rücksichtslos vor und richteten großen Schaden an. Manfred von Soosten, Günter Falk, Peter Lich und Lutz Behren vom Veranstaltungsteam schreiben in einer Erklärung: „Als der ehemalige Hallenwart der Halle Kerschensteinerstraße zum Keller im Umzugstrakt runter ging, traute er seinen Augen nicht. Sämtliche Türen der Umziehräume waren mit Gewalt aufgebrochen. Ja, sogar die Türen zu Schaltschränken sowie zu Abstellräumen. Was diese Menschen in den Räumen gesucht haben, wurde uns dann klar, als wir feststellten, dass unser Versteck, in dem seit 30 Jahren das eingespielte Geld hinterlegt wurde, geknackt war, obwohl dieser Raum mit zwei dicken Türen gesichert ist. Die Polizei war dann vor Ort und es wurde eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Es ist traurig, dass sich an Geld vergriffen wird, das für Menschen in unserer Gesellschaft bestimmt ist, die gesundheitliche Beeinträchtigungen haben.“

Bei der örtlichen Kriminalpolizei in Harburg, dem Landeskriminalamt 182, laufen derzeit die Ermittlungen. Am Tatort waren Spuren gesichert worden. Eine heiße Spur wird allerdings noch nicht verfolgt. Der Polizei fehlt bislang der entscheidende Hinweis. Birgit Stöver, Bürgerschaftsabgeordnete der CDU und Schirmherrin des Willi-Uder-Gedächtnisturniers, sagt: „Ich bin zutiefst erschüttert. Dieses Turnier ist angelegt, um behinderte Menschen zu unterstützen und ist getragen von ehrenamtlicher Arbeit. Ich frage mich, ob sich die Täter vorstellen können, welchen Schaden sie tatsächlich angerichtet haben. Die Summe geht weit über den gestohlenen Geldbetrag und den angerichteten Sachschaden von geschätzten 25.000 Euro hinaus. Auch dem ehrenamtlichen Engagement fügten sie Schaden zu.“

Alle Organisatoren sind seit 30 Jahren mit Herz und Seele dabei, scheuen keinerlei ehrenamtlichen Einsatz und freuen sich darüber, die Kinder und Jugendlichen am Nymphenweg und an der Elfenwiese unterstützen zu können. 1987 war das erste Turnier. Willi Uder, der Namensgeber, starb vor sieben Jahren. Seine Mitstreiter machen in seinem Sinne unbeirrt weiter. Im Laufe der Jahre ist bereits die stolze Spendensumme von 162.509,99 Euro zusammengekommen. Am Sonnabend vergangener Woche war das 30. Turnier mit der ersten Turnierrunde gestartet worden. 61 Mannschaften sind gemeldet. Die zweite Turnierrunde ist am Wochenende 24./25. Januar. Beginn ist um 9 Uhr. Das Besondere am Willi-Uder-Cup ist, dass alle Mannschaften nicht um eine Siegprämie spielen, sondern selbst ein Startgeld in die Kasse stecken. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Eintritt von 99 Cent – plus Spenden. Außerdem können am 24./25. Januar Lose für eine Tombola gekauft werden, die mit 1000 wertvollen Preisen lockt. Die Einnahmen müssen – so die Organisatoren – künftig noch besser gesichert werden.