110 Wohnungen sollen auf Industriegelände entstehen. Lauern dort noch Gefahren?

Sinstorf. Sabine Boeddinghaus, die Fraktionsvorsitzende der Bezirksfraktion Die Linke kritisiert das Bezirksamt Harburg wegen seiner Informationspolitik. Im Zusammenhang mit der erneuten Auslegung des geänderten Bebauungsplanentwurfs zum Gebiet Sinstorf 22 seien nach wie vor einige Fragen nicht beantwortet. Unklar sei zum Beispiel, ob definitiv ein Risiko für die Anwohner ausgeschlossen werden kann.

Der Bebauungsplan für den Bau von 110 neuen Wohnungen auf einem ehemaligen Industriegelände am Sinstorfer Weg wird ohne die Durchführung einer Umweltprüfung aufgestellt, da laut Bezirksamt „keine erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten“ seien. Boeddinghaus sagt dazu: „Es ist nach wie vor unklar, auf Grundlage welcher Erkenntnisse eine solche Entscheidung getroffen werden kann. Es ist nicht bekannt, welche Stoffe an der Bohrstelle der ehemaligen Erdölförderstätte im Sinstorfer Weg in die Erde geleitet werden. Wie kann man dann ein Gesundheitsrisiko für die Anwohnerinnen ausschließen? Und auf welcher Grundlage wurde entschieden, dass ein Sicherheitsabstand von 60 Metern der Wohnbebauung zur Einpressbohrung ausreichend ist? Michael Schulze, Gründer der Bürgerinitiative „Frackingfreies Harburg“ ergänzt: „Wir hoffen, dass alle Nachbarn regen Gebrauch von ihren demokratischen Rechten machen und sich das Projekt genau anschauen.“