Orkanböen lassen keine zuverlässigen Messungen an dem beschädigten Bauwerk zu

Harburg/Wilhelmsburg. Wegen der vom Wetterdienst für heute und auch morgen vorausgesagten Orkanböen verzichtet die Hamburger Verkehrsbehörde auf die für Sonntag angekündigte Vollsperrung der Autobahn 1 zwischen den Anschlussstellen Stillhorn und Harburg in Fahrtrichtung Süden. Der Termin für die etwa zehn Stunden dauernde Vollsperrung wird um eine Woche, auf Sonntag, 18. Januar, ab 7 Uhr, verschoben.

Der Grund für die Vollsperrung der Fahrtrichtung Süd sind notwendige dreidimensionale Messungen an der A1-Brücke über die Süderelbe, die am 11. Dezember auf ihrer Westseite von einem elbaufwärts fahrenden Binnenschiff-Schubverband gerammt und schwer beschädigt worden war. An einem der beiden 4,5 Meter hohen stählernen Hauptträger waren bei Untersuchungen erhebliche Deformierungen festgestellt worden. Mehrere Querträger sind abgerissen.

Orkan lässt die Brücke schwingen und verhindert korrekte Messungen

Aus Gründen der Sicherheit ist seitdem nur noch die linke Fahrspur für den Verkehr freigegeben. Eine zweite Fahrspur in Richtung Süden wird über die unbeschädigte Brücke der Gegenrichtung geleitet. Somit stehen je Richtung nur zwei statt drei Fahrspuren zur Verfügung, was während der Verkehrsspitzenzeiten, morgens und abends, zu Verkehrsstaus führt. Schwerlastverkehr über 44 Tonnen wird umgeleitet.

Die Vollsperrung wird nach Angaben der Hamburger Verkehrsbehörde notwendig, damit die Brücke während der dreidimensionalen Messungen frei von Schwingungen durch Verkehrsbelastung ist. Nun macht die Vollsperrung wegen der Orkanböen keinen Sinn, weil auch der Sturm die Brücke in Schwingungen versetzt und Messungen dann unbrauchbar wären.

Die Messungen sollen Aufschluss über den tatsächlichen Zustand der Brücke geben und wie die Reparatur vorgenommen wird. Der Einbau eines neuen Hauptträgers wäre die aufwendigste Variante, eine Verstärkung der beschädigten Stahlteile wäre schneller zu erledigen.