Bisheriges Konzept kurz vor Baustart aufgegeben. B-Plan Wilstorf 40 muss noch einmal öffentlich ausgelegt werden

Harburg. Alle Planungen waren abgeschlossen und die Aktendeckel wären beinahe schon zugeklappt worden. Doch die Vorbereitungen für ein Wohnungsbauprojekt und einen Lidl-Markt an der Rönneburger Straße, Höhe Musilweg, stehen nun wieder ganz am Anfang, weil sich der Discounter als Bauherr statt einer Erweiterung seines bisherigen Markts nun einen kompletten Neubau zum Ziel gesetzt hat – mit Abriss der alten Bausubstanz. Das hat zur Folge, dass der bereits fix und fertige Bebauungsplan „Wilstorf 40“ nun noch einmal komplett überarbeitet und in seiner Neufassung auch noch einmal öffentlich ausgelegt werden muss, um der Nachbarschaft die Gelegenheit zu Stellungnahmen zu geben.

Von politischer Seite, im Harburger Stadtplanungsausschuss, gab es vorab jedenfalls schon mal viele positive Stimmen zur vorgestellten Neuplanung zu hören und es folgte die mehrheitliche Zustimmung, dass die Pläne öffentlich ausgelegt werden können. Einen Termin für die Auslegung gibt es noch nicht. Letztendlich wird mit einer Zustimmung des neuen B-Plans Wilstorf 40 durch die Bezirksversammlung im Sommer gerechnet sodass – wenn nichts mehr dazwischen kommt – mit Abriss und Neubau im Herbst dieses Jahres begonnen werden könnte.

Timo Weiland, Immobilien-Bereichsleiter bei der Lidl Vertriebs GmbH & Co. KG in Wenzendorf, ist selbst überrascht von dem kurzfristigen Manöver. Aber er zeigt sich nun auch zufrieden mit dem Ergebnis der von dem Hamburger Architekturbüro Siemer, Kramer – Architekten, Ingenieure (Skai) vorgelegten Hochbauplanung. „Statt in die Länge gezogen, wird der neue Lidl-Markt nun eher quadratisch mit einer deutlich besseren Raumaufteilung“, sagt er, „mit rund 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche schaffen wir einen recht großen Markt. Die durchschnittliche Größe liegt bei 1000 Quadratmetern.“

Die neue Planung sieht auch vor, dass im vorderen Gebäudeabschnitt unter dem begrünten Schrägdach ein Obergeschoss mit Verwaltungs- und Sozialräumen eingerichtet werden kann. Die Anlieferzone rückt auf die Rückseite des Gebäudes. Eine Wand schützt die Nachbarschaft vor Lärm. Die Anzahl der Parkplätze vergrößert sich von 110 auf 130.

Auf dem Lidl-Grundstück an der Rönneburger Straße steht auch das Gebäude auf der Abrissliste, in dem sich der „Hol ab“-Getränke-Markt befindet. Der Getränkemarkt wird an der Stelle aufgegeben. Nach dem Abriss des Gebäudes folgen der Neubau einer Tiefgarage und eines Wohn- und Geschäftshauses. Die Tiefgarage soll den Bewohnern 35 Stellplätze bieten. In die untere Ladenzeile des Wohn- und Geschäftshauses wünscht sich Immobilien-Bereichsleiter Timo Weiland einen DM-Drogeriemarkt, der die Attraktivität des kleinen Nahversorgungszentrums steigern würde. Etwa 650 Quadratmeter Verkaufsfläche würde der Drogeriemarkt bekommen. Auf zwei etwas kleineren Flächen wäre nach den weiteren Wünschen von Weiland noch Platz für einen Kiosk mit Toto- und Lotto-Annahme und eventuell auch Post-Dienstleistungen sowie eine Ladenfläche für eine Reinigung.

Die neue Bauplanung lässt die Zahl der Wohnungen von ursprünglich 29 auf 27 schrumpfen. Davon sollen neun Wohnungen mit öffentlicher Förderung gebaut werden. Die voraussichtliche Bauzeit wird ein Jahr betragen. Lidl möchte während der Zeit vor Ort einen Übergangsmarkt betreiben.