Das Harburger Theater zeigt Hans Scheibners Wirtschaftskomödie „Die Geiselnahme“ mit Alexandra Kamp ab dem 8. Januar

Harburg. Was hätten die Millionen geprellten Kunden der US-Investmentbank Lehman Brothers wohl am liebsten mit ihrem Anlageberater gemacht? Wohin mit der ganzen Wut? Die meisten wünschten sicherlich insgeheim, sie könnten ihre zivilisatorischen Ketten sprengen und wie Alfred, Bernie und Manfred handeln: Die drei Rentner sinnen auf Rache und planen, ihren Anlageberater zu kidnappen, um sich das Geld zurück zu holen. Das ist die Ausgangssituation in Hans Scheibners Wirtschaftskomödie „Die Geiselnahme“, die das Harburger Theater ab dem 8. Januar zeigt. Auch gierige Kunden, die den Hals nicht voll kriegen, bekommen ihr Fett weg.

Banker Mönchmeier hat noch mehr Feinde als die drei „D&A“-Kunden – das „D“ steht für doof, das „A“ für alt: Der ebenfalls betrogene Zuhälter Ronaldo ist schneller und entführt den windigen Anlageberater zusammen mit der Prostituierten Alicia – ausgerechnet in Alfreds Waldhütte.

Die vor Wut berstende Kiezgröße lässt sich sicherheitshalber an einen Pfosten festbinden. Das bleibt nicht die einzige Parallele zu dem gefesselten Banker: Der Anlageberater und der Zuhälter nähern sich an, um ins Geschäft zu kommen. Geschickt versucht die Geisel ihre Kidnapper bei der Gier zu packen.

Das leichte Mädchen Alicia gibt nicht nur die beste, sondern am Ende auch die erfolgreichste Figur ab. Sie setzt sich mit dem Luden-Geld nach Mallorca ab. Alexandra Kamp, früher Model und heute viel beschäftige Film- und Theaterschauspielerin, gibt die clevere Prostituierte.

„Die Geiselnahme“ von Hans Scheibner, mit Alexandra Kamp, 8. bis 18. Januar, Harburger Theater, Museumsplatz 2, Kartentelefon: 040/428 713 604, 16 bis 32 Euro