Die Stadt verkauft Immobilien im Wert von mehr als 120 Millionen Euro an die SAGA/GWG, darunter auch 161 Moorburger Objekte.

Ohne Frage, der Deal hätte am Tisch des Moorburger Gesprächskreises verhackstückt werden können. Aber – und das war auch zu Zeiten nicht anders, als die Grünen in der Bürgerschaft in der Regierungsbank saßen – Geschäfte dieser Art werden erst bekannt gegeben, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist. Dass das nicht immer die geschickteste Vorgehensweise ist, ist bekannt.

Dass Moorburg aus dem Hafenerweiterungsgebiet entlassen wird, wünschen sich viele Menschen. Insbesondere die, die im Stadtteil leben und ihn lieben. Sie wollen, dass weder 2035 noch 2090 „das Licht im Dorf ausgeht“, wie die Moorburger selbst sagen. Die Menschen wollen eine Perspektive auf Dauer für ihr Quartier. Aber dass es nicht einfach ist, den Stadtteil aus dem Hafenentwicklungsgesetz heraus zu nehmen, das dürften auch die Harburger Grünen wissen. Weder ein rot/grüner noch ein schwarz/grüner Senat haben sich bisher an dem Thema mit viel Herzblut abgearbeitet. Zu groß sind die Interessen der florierenden Hafenwirtschaft.

Jetzt gilt es, auf Zeit zu spielen und mit allen politischen Kräften daran zu arbeiten, dass Moorburg das bleibt, was es ist – ein liebenswerter, fast ländlicher Stadtteil einer Metropole. Und die SAGA/GWG tut gut daran, sich jetzt in dem Ort mit der Sanierung von bezahlbarem Wohnraum, den die Stadt Hamburg ja so dringend braucht, ins Zeug zu legen.