Weil die Winsener Straße vor allem nachts zu laut ist, sollen in dem Neubau Winsener Straße 32 bis 50 entgegen bisheriger Planungen keine geförderten Wohnungen gebaut werden.

Wilstorf . Das jedenfalls schlägt die Harburger Verwaltung vor. Der Investor müsste einen zu hohen finanziellen Aufwand für baulichen Lärmschutz betreiben. Eine Investition, die sich im geförderten Wohnungsbau nicht lohnt.

„Daher soll“, so heißt es in einer Verwaltungsvorlage für den Stadtplanungsausschuss der Bezirksversammlung, „dem Vorhabenträger die Möglichkeit eröffnet werden, in den betroffenen Gebäudeteilen auch andere Wohnnutzung zu entwickeln und wenn erforderlich, das gesamte Projekt als freifinanzierten Wohnungsbau zu vermarkten“. Bislang waren in dem neuen Gebäudekomplex 33 geförderte Wohnungen geplant. Der Bezirk würde also seine Forderung an den Investor, einen bestimmten Prozentsatz der neuen Wohneinheiten im geförderten Wohnungsbau zu erstellen, aufgeben.

Als Argument für den Verzicht auf geförderte Wohnungen führt die Verwaltung auch an, dass in „dieser Lage die Entwicklung von frei finanziertem Wohnungsbau zur Verbesserung der Sozialstruktur beitragen“ könne. Zudem entstünden in dem Neubauprojekt Winsener Straße80 rund 130 geförderte Wohnungen. Damit erfülle der Bezirk Harburg seine Maßgabe, einen bestimmten Prozentsatz an günstigen Neubauwohnungen vorzuhalten.

Stimmt der Ausschuss am Montag, 5. Januar, dieser Vorlage zu, müsste der „Vorhabenbezogene Bebauungsplanentwurf Wilstorf37“ noch einmal öffentlich ausgelegt werden. Die erste Auslegung war bereits im Jahr 2012. Seitdem waren die Pläne aber weiter überarbeitet worden.

„Die Verwaltung hat von uns den klaren Auftrag, Gespräche mit dem Investor zu führen. Das Ziel muss sein, Möglichkeiten zu finden, hier trotzdem geförderte Wohnungen zu bauen“, sagt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Bevor es da keine Ergebnisse gebe, werde seine Fraktion der Vorlage nicht zustimmen, so der SPD-Politiker.