12.263 Euro müssen aufgebracht werden, um das Angebot des Treffpunkthauses Heimfeld auch 2015 uneingeschränkt fortführen zu können

Heimfeld. Neben der traditionellen Weihnachtspost fand sich in den vergangenen Tagen in vielen Heimfelder Briefkästen auch ein bunter Flyer. Mit ihm wird um aktive Unterstützung zum Erhalt der Spielplatzgruppe des Treffpunkthauses Heimfeld in der Friedrich-Naumann-Straße 9 geworben. „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie dieses tolle und notwendige Angebot einfach verschwindet“, sagt Stephanie Jansen. Sie gehört zu einer Elterninitiative, die sich die Rettung der Spielplatzgruppe auf die Fahnen geschrieben hat.

In den beiden bestehenden Gruppen, eine für montags und mittwochs, eine für dienstags und donnerstags, jeweils von 8.30 bis 11.30 Uhr, werden derzeit insgesamt 16 Kinder im Alter von 15 Monaten bis drei Jahren betreut. Auf der Warteliste, die gerade geschlossen wurde, stehen aber die Namen weiterer 13 Kinder – und die Anfragen reißen nicht ab.

Bekanntlich ist der Fortbestand massiv gefährdet. Wie bereits berichtet, hatte der Jugendhilfeausschuss Anfang November die weitere finanzielle Förderung abgelehnt: Mit der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen kostenlosen Krippenplatz für Kinder ab einem Jahr sei die Offerte obsolet.

Das sehen Stephanie Jansen und ihre Mitstreiter nicht so. „Der Rechtsanspruch auf eine kostenfreie 25-stündige Kita-Betreuung pro Woche deckt nicht den Wunsch vieler Familien nach einer flexibleren Fremdbetreuung“, sagt Alke Deutschmann, selbst Mutter zweier Söhne. Zumal selbst ein regulärer Platz oft nur schwer zu finden und in den seltensten Fällen auch ad hoc verfügbar ist, wie das Abendblatt bei einer stichprobenartigen Umfrage in Harburger Kitas recherchiert hat.

Überdies legen viele Kindertagesstätten ihren Fokus eher auf eine ganztägige Betreuung. Das bestätigt auch Britta Herrmann, Fraktionschefin der Harburger Grünen und Leiterin der Kita „Unizwerge“ am Kroosweg: „Kitas sind heute auch Unternehmen, die marktwirtschaftlichen Mechanismen genügen müssen. Die tatsächlichen Bedarfe der Eltern sind dabei nicht immer in Blickfeld.“

Umso verständlicher, dass die Eltern für den Fortbestand der Spielplatzgruppe mit kleinkindgerechtem Konzept in die Offensive gehen. Gemeinsam wurde der Flyer entworfen und mit unbürokratischer Hilfe des Büroausstatters Staples 1000-mal gedruckt. „Wir haben dann die Straßen des Stadtteils aufgeteilt und die Flyer samt Hinweis auf die Aktion ,Zehn für Heimfeld’ selbst verteilt“, berichtet Jansen.

Mit der Mitte dieses Jahres ins Leben gerufenen Aktion des Stadtteilbeirates, die auch von der St. Paulus-Kirchengemeinde getragen wird, verbanden sich große Hoffnungen, einen wesentlichen Teil der Finanzierung sicherzustellen zu können. Um die Spielplatzgruppe in ihrer bisherigen Form fortzuführen, braucht das Treffpunkthaus für ein Jahr 12.263 Euro, die zuvor aus Restmitteln des Bezirks aufgebracht worden waren. Doch haben sich bislang keine 20 Sponsoren gefunden, die bereit sind, zehn Euro pro Monat in die Stadtteilarbeit zu investieren.

„Für die Gewinnung von Großsponsoren ist das Jahresende eine schlechte Zeit. Die meisten Mittel sind längst verteilt und über die Neuvergabe wird erst Anfang kommenden Jahres entschieden“, weiß Stephanie Jansen. So haben sie und ihre Mitstreiter unter anderem beim Winterball der Schützengilde und in vielen persönlichen Gesprächen aktive Lobbyarbeit betrieben. „Die Resonanz war zumeist sehr positiv“, sagt Jansen. Wie viel nun aber konkret zusammenkommt, wird das neue Jahr zeigen. „Für das Gesamtkonzept des Treffpunkthauses wäre der Erhalt der Spielplatzgruppe jedenfalls enorm wichtig“, sagt Leiterin Britta Blinkmann.

Wer sich an der Finanzierung der Spielplatzgruppe des Treffpunkthauses Heimfeld beteiligen will, kann das über das Spendenkonto des Trägers Margaretenhort, IBAN: DE10 2106 0237 0001 0970 12, bei der EDG, BIC: GENODEF1EDG, tun. Und bitte das Stichwort „Spielplatzgruppe“ nicht vergessen.