Man könnte übellaunig werden: Die legendäre weiße Weihnacht ist so weit weg wie der HSV von der Champions League.

Temperaturen um zehn Grad prophezeien uns die Meteorologen für die Festtage. Und der Weihnachtsbaum – zumindest dieser hier im Harburger Stadtpark, den ein Scherzbold mit bunten Kugeln behängte – hat auch schon bessere Jahre erlebt.

Hören wir also den Älteren zu, die beschreiben, wie Schnee unterm Stiefel knirscht oder wie die Welt unter einer weißen Decke aussieht, während draußen ein trübes Nebelgrau über dem Land hängt, das, frei nach Loriot, als Aschgrau oder Steingrau durchgeht. Es nieselt, es pladdert, regnet quer oder das Nass kommt als Platzregen. Mit strahlenden Augen schwärmen die Älteren den Kindern etwas von der sogenannten Sonne vor. Staunend hört der Nachwuchs zu.

Das aktuelle Dezemberwetter? Schlägt aufs Gemüt. Psychosomatiker sprechen vom Winterblues. Der macht lustlos, unleidlich, depressiv und müde. Die düstere Stimmung will sich einfach nicht bessern. Morgens möchte man am liebsten im warmen Kuschelbett bleiben. Falsch, sagen da aber die Schlafforscher. Aktiv werden, Spaziergänge machen oder Freunde treffen, raten die Experten. Oder ab in die Schonung, schnell noch einen Weihnachtsbaum schlagen. Vielleicht finden Sie ja noch einen mit grünen Nadeln.