Studie der Leuphana Universität: Heimische Familienunternehmen kommen besser durch Krisenzeiten

Lüneburg. Familienunternehmen in Nordostniedersachsen verfügen über eine deutlich höhere Eigenkapitalquote als Nicht-Familienunternehmen. Außerdem liegt ihr Liquiditätsgrad deutlich höher. Das belegt eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg und des Hamburger Instituts für Familienunternehmen. Untersucht wurde die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von 92 Familien- und 120 Nicht-Familienunternehmen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg in den Jahren 2008 bis 2012.

2012 wiesen die Familienunternehmen in der Region eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von 34,6 Prozent auf. Sie lag damit fast ein Drittel höher als in den Nicht-Familienunternehmen, die nur eine Eigenkapitalquote von 27 Prozent am Gesamtkapital vorwiesen. Noch größer fällt der Unterschied zwischen Familien- und Nicht-Familienunternehmen beim Liquiditätsgrad aus. Familienunternehmen verfügten 2012 im Schnitt über einen Liquiditätsgrad von 16,9 Prozent.

Dieser Wert ist mehr als doppelt so hoch wie Nicht- Familienunternehmen. Autor der Studie ist der Gastprofessor für Management und Entrepreneurship der Leuphana Universität Lüneburg, Günther Strunk. Er sagt: „Aus den vorliegenden Daten lässt sich ableiten, dass die Familienunternehmen der Region einen größeren Wert auf Unabhängigkeit legen als die Nicht-Familienunternehmen. Da ihre Eigenkapitalausstattung und ihre kurzfristig zur Verfügung stehenden Mittel deutlich höher liegen, sind Familienunternehmen tendenziell weniger abhängig von Fremdkapitalgebern. In Krisenzeiten sind sie flexibler.“

Die Lüneburger Studie berücksichtigte nur Unternehmen, die zwei der drei folgenden Kriterien erfüllten: eine Bilanzsumme von mindestens 4,8 Millionen Euro, ein Umsatz von mindestens 9,7 Millionen Euro, mindestens 50 Mitarbeiter.