36 Menschen mit Behinderung können ab Herbst 2015 am Borsteler Grund in Winsen arbeiten

Winsen. Die Symbolik ist erledigt, jetzt folgt die Praxis: Die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg baut am Borsteler Grund eine neue Tischlerei. 36 Menschen mit Behinderung können dort ab Herbst 2015 arbeiten, drei bis vier Mitarbeiter der Lebenshilfe werden die Betreuung übernehmen. Aus Platzmangel zieht die Tischlerei von Lüneburg nach Winsen.

Die Lebenshilfe errichtet die neue Tischlerei direkt neben ihr 2012 eröffnetes FITZ (Für Integration, Teilhabe, Zukunft). Im FITZ-Gebäude finden sich Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die Ambulante Betreuung, die Mobilen Assistenzdienste und ein Hort unter einem Dach. Das für den Neubau benötigte Grundstück hat die Lebenshilfe der Stadt abgekauft.

„Wir planen mit einer Bauzeit von rund neun Monaten, vorausgesetzt, dass es zu keinen wetterbedingten Verzögerungen kommt“, sagte Lebenshilfe-Geschäftsführer Ernst-Albrecht von Moreau beim symbolischen ersten Spatenstich. „Unser Standort in Winsen wird um einen Arbeitsbereich erweitert und damit das Teilhabe-Angebot an Beschäftigung und beruflicher Bildung für Menschen mit Behinderung aus Winsen und Umgebung attraktiver.“

In der Tischlerei stellen Menschen mit Behinderung für Industriekunden, Möbelanbieter und den Versandhandel verschiedene Holzarbeiten her wie etwa Möbelmodule, Gartenschränke, Büromöbel und Spezialpaletten. Bisher war die Werkstatt in Lüneburg angesiedelt, doch die Raumnot dort machte den Umzug nach Winsen nötig. Anschließend zieht die Gartenabteilung in die freiwerdenden Räume am Vrestorfer Weg in Lüneburg.

In Neubau und Umzug investiert die Lebenshilfe rund 2,8 Millionen Euro. Reiner Kaminski, Leiter des Fachbereiches Soziales beim Landkreis Harburg und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Lebenshilfe, sagte: „Die Lebenshilfe wird im östlichen Landkreis Harburg präsenter. Kreis und Stadt Winsen sorgen gemeinsam mit der Lebenshilfe dafür, dass die Angebote für Menschen mit Behinderung optimal ausgebaut werden.“ Winsens Bürgermeister André Wiese freute sich über den Umzug der Lebenshilfe-Tischlerei in seine Stadt. „Einrichtungen wie die Tischlerei sind nicht nur ein Segen, weil sie zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung ganz wesentlich beitragen. Mit künftig rund 100 Berufsbildungs- und Arbeitsplätzen haben die Werkstätten der Lebenshilfe am Borsteler Grund auch positiven Einfluss auf die Wirtschaftskraft der Region.“

Die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gehört mit ihren 951 hauptamtlichen Angestellten zu den größten Arbeitgebern der Region und bietet für mehr als 2100 Menschen mit Behinderung unterschiedliche Dienste sowie Jobs in ihren Werkstätten an.