Buchholz, Winsen und Buxtehude möchten in den Ring C statt D

Hamburg/Winsen. Seit zehn Jahren sind die Landkreise Harburg, Lüneburg und Stade flächendeckend HVV-Tarifgebiet. Aus Sicht der Beteiligten ist die Zusammenarbeit erfolgreich: Die Zahl der Bus- und Bahnfahrgäste ist in diesem Zeitraum deutlich gestiegen. Doch ein Thema beschäftigt Passagiere wie Kommunen weiterhin: das Tarifgefüge. So sind die Städte Buchholz, Winsen und Buxtehude im zweitteuersten Tarifring D (bezogen auf die Entfernung zur Hamburger City) eingestuft, während die nächsten Bahnstationen (Klecken, Ashausen, Neu Wulmstorf) bereits im Tarifring B, also im günstigen Hamburger Großbereich liegen.

Aus den betroffenen Städten kommt daher der Wunsch nach einer besseren Einstufung wenigstens in den Ring C – allerdings weiß man in den Rathäusern auch, dass dies mit erheblichen Mehrkosten verbunden sein würde. Im Frühjahr hatte die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) Unterstützung für diese Forderung signalisiert, als bekannt wurde, dass die Nachbarkreise Cuxhaven, Rotenburg und Heidekreis sich für die Aufnahme ins HVV-Tarifgebiet interessieren. Dadurch könnten, so die LNVG, Tarifzonen neu aufgeteilt werden.

Die Bürgermeister der drei niedersächsischen Städte hatten in einem gemeinsamen Schreiben an die LNVG argumentiert, dass auf schleswig-holsteinischer Seite Städte in den Ring C eingruppiert seien, die weiter entfernt vom Hamburger Zentrum lägen als Buchholz oder Winsen. Der Argumentation schloss sich die LNVG an. „Die Voraussetzung ist aber die Finanzierbarkeit, da das Land für die Mehrkosten aufkommen muss“, erläutert dazu Klaus Steinfatt vom Fahrgastbeirat im Landkreis Harburg. Offen ist, ob dann auch Tostedt, Lüneburg und Stade bessergestellt würden – sie liegen im äußersten Ring E. „Wenn der Kreis Rotenburg hinzukäme, würden wir mehr in die Mitte rücken. Wenn Tostedt dann tariflich bliebe, wo es ist, wäre das nicht nachvollziehbar“, sagte Bürgermeister Peter Dörsam auf Anfrage.

Wie der HVV auf Nachfrage mitteilt, lasse der Verkehrsverbund im Auftrag des niedersächsischen Verkehrsministeriums ein Gutachten erstellen, um die Mehrkosten zu errechnen, die die Einstufung von Buchholz, Winsen und Buxtehude in eine bessere Zone bedeutet. „Wenn das Gutachten, das Mitte 2015 vorliegen soll, ergibt, dass sich eine Änderung der Tarifzonen rechnet, spricht aus HVV-Sicht nichts dagegen“, so Pressesprecher Rainer Vohl.

Eine Einzelfahrt in die Hamburger Innenstadt aus Tarifring E kostet 8,20 Euro, aus Tarifring D 6,70 Euro, aus Tarifring C 4,90 Euro und innerhalb des Großbereiches (Ring B und A) drei Euro.