Winterfahrplan des HVV bringt auf Hamburger Gebiet einige Veränderungen. Harburgs Politiker freut das

Harburg. Seit Sonntag gilt der Winterfahrplan des HVV. Er bringt zahlreiche Veränderungen, die meisten davon verbessern das Angebot für die Kunden. Am meisten dürften sich die Rönneburger und die Bürger des Hamburger Alten Lands freuen.

Rönneburg befindet sich jetzt in der selben Zahlzone, wie Harburg. Bislang befand sich die Zahlgrenze in der Wilstorfer Radickestraße. Jetzt ist erst ab der Haltestelle „An der Eiche“ eine teurere Fahrkarte fällig. Die Einzelkarte in die Stadt vergünstigt sich für die Rönneburger damit um 50 Cent von zwei auf 1,50 Euro. Außerdem werden morgens mehr Busse bis „An der Eiche“ fahren. Die Linie 141 wird dafür um zwei Fahrten täglich aufgestockt. Außerdem wird die Linie 241 anders geführt, sodass sie künftig mehr Haltestellen in Rönneburg bedient.

Das Alte Land bekommt ab Freitag eine nächtliche Busanbindung – zumindest an den Wochenenden. Dreimal pro Nacht – um 1.40, 2.40 und 3.40 Uhr – wird die Linie 257 von Neugraben über Francop nach Neuenfelde fahren. Endhaltestelle ist „Alter Fährweg“. Von dort aus sind auch Fahrgäste aus Cranz über das alte Estesperrwerk schnell zu Fuß zu Hause.

Darüber freut sich ganz besonders Gudrun Schittek, Bezirkspolitikerin und Bürgerschaftskandidatin der Grünen. Sie feiert die Einrichtung der Nachtlinie als Erfolg ihrer Partei: „Die Grünen-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg hatte im März den Antrag gestellt, dass auch in den Nachtstunden eine Busverbindung in die Elbdörfer geschaffen werden sollte“, teilt sie in einer Presseerklärung mit.

Allerdings hatte die Cranzerin Schittek anders gedacht: Die Grünen hatten beantragt, dass die Buslinie 150 von Altona über Finkenwerder nach Cranz auch nachts fahren sollte, eventuell bis Neuenfelde verlängert. Die Lösung des HVV bindet auch Francop und Neuenfelde verlässlich an. Dass die Nachtanbindung nur an Wochenenden erfolgen soll, ist für Schittek ein kleiner Wermutstropfen. „ Mit einer besseren ÖPNV-Anbindung in den Nachtstunden können die Elbdörfer als Wohngebiete wesentlich attraktiver sein. Wenn es um gesellschaftliche Teilhabe geht, muss allen Hamburgerinnen und Hamburgern die Möglichkeit gegeben werden, ihr Ziel in der Stadt zu erreichen“, heißt es in der Presseerklärung.

Komplett neu ist die Buslinie 543. Sie wird im Zwei-Stunden-Takt Eißendorf mit Emmelndorf verbinden, allerdings beileibe nicht auf direktem Weg: Ein Schlenker über Heimfeld führt den Bus am AKH vorbei zurück nach Eißendorf, dann über den Bahnhof, die Winsener Straße und das Langenbeker Feld nach Emmelndorf. Zwischen Eißendorf bis zum Harburger Bahnhof fährt der 543er Bus stündlich.

Auch ansonsten werden die Strecken zwischen Eißendorf und Sinstorf gestärkt: Sowohl auf der Linie 143, als auch auf der Linie 443 werden statt der 12-Meter-Standardbusse nun Gelenkbusse eingesetzt. Außerdem wird der 20-Minuten-Takt auf beiden Linien bis ca. 19.30 Uhr verlängert. „Damit wird die Kapazität auf diesen Linien um 30 Prozent gesteigert“, freut sich des Bürgerschaftsabgeordnete und Verkehrsexperte Frank Wiesner (SPD).

Durch die neue Linie und die Taktveränderung bei den anderen werden auf dem besonders nachgefragten Streckenabschnitt zwischen Bahnhof Harburg und Jägerstraße während der Rush hour nun bis zu 36 Busse pro Stunde fahren. Langes Warten und hartes Drängeln könnten damit Vergangenheit sein.

Auch andere Buslinien werden verstärkt: Die Marmstorfer Routen 145 und 245 werden morgens im 10-Minuten-Takt gefahren und die Sieben-Minuten-Taktung der Linie 142 nach Heimfeld am Sonnabend bis 19 Uhr verlängert.

Wilhelmsburgs „Wilde 13“, die Metrobuslinie über die Elbinsel, wird nun auch sonnabends alle 5 Minuten fahren, angepasst an den S-Bahn-Takt. Die Linie 154 wird zu Stoßzeiten verstärkt.