Ab Montag fließt der gesamte Verkehr zwischen Stillhorn und Harburg über die Ostseite der Brücke

Harburg. Vom Ufer aus ist an den Stahlträgern der A1-Autobahnbrücke über die Süderelbe kein größerer Schaden zu erkennen. Den hat ein Binnenschiff-Schubverband am Donnerstagmorgen, 5.50 Uhr, nach ersten Untersuchungen allerdings angerichtet. Das beschädigte Schiff wurde zur Werft geschleppt.

Aber die Auswirkungen des Schiffsunfalls sind erheblich und werden den Straßenverkehr im Süden Hamburg auf längere Zeit mit Sperrungen und Verkehrsstaus belasten. Ab Anfang kommender Woche soll der gesamte Verkehr zweispurig je Fahrtrichtung über die unbeschädigte Ostseite der Brücke geführt werden. Dieser Engpass wird - wie von früheren Brückenbaustellen bekannt - wieder kilometerlange Staus in beiden Richtungen zur Folge haben.

Einen ersten Eindruck bekamen Autofahrer schon wenige Stunden nach dem Schiffsunglück, als zunächst der Schwerlastverkehr von der Autobahnbrücke, Fahrtrichtung Süden, verbannt worden war. Gestern staute sich der Verkehr auf der A1 mehr als zehn Kilometer zwischen Öjendorf und Stillhorn. Der dreispurige Autobahnverkehr wurde auf zwei Spuren der Autobahnausfahrt Stillhorn zusammengeführt. Polizisten schickten schwere Lastwagen in Richtung Kornweide zur ausgeschilderten Umleitung U76. Die lenkt den Verkehr über Harburgs Stadtautobahn A253 zurück zum A1-Anschluss in Neuland. Fahrzeuge unter 7,5 Tonnen Gesamtgewicht durften weiter über die Autobahnbrücke fahren. Helma Krstanoski, Sprecherin der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, erklärt, dass größere Schäden an den Stahlträgern festgestellt wurden und weitere Untersuchungen laufen werden.

Genaue Angaben könnten deshalb noch nicht gemacht werden. Wegen der Verkehrsstaus auf der Autobahn 1 kam es nicht nur zu weiteren Staus auf der Umleitungsstrecke A253 sondern auch auf den Nebenstraßen im Harburger Stadtgebiet, darunter auf der Hannoverschen Straße.

Die Südrichtung der Autobahn A1 war zwischen Stillhorn und der Landesgrenze bei Meckelfeld erst 2011 komplett saniert worden. 2012 folgte im Anschluss die Sanierung der Nordrichtung - Landesgrenze bis Stillhorn. In beiden Fällen wurde der Verkehr mit zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung über eine der Brückenseiten geführt. Teile der Autobahnbrücke stammen noch aus dem Jahr 1939, als die Autobahn Lübeck-Hamburg-Bremen (Hansalinie) gebaut worden war. Heute zählt die A1 mit fast 120.000 Fahrzeuge bei Harburg zu den mit Verkehr am stärkten belasteten Bundesfernstraßen.