Stiftung Denkmalschutz und Lotto Hamburg fördern Restauration der historischen Orgel in Neuenfelde

Neuenfelde. Der Termin für die Demontage rückt immer näher. Im Februar wird Orgelbauer Kristian Wegschneider die Arp-Schnitger-Orgel der Neuenfelder St.-Pankratius-Kirche zerlegen und mit nach Dreden nehmen, um sie dort von Grund auf zu sanieren. Die Generalüberholung des mehr als 300 Jahre alten Instruments dauert eineinhalb Jahre und kostet entsprechend: Über eine Dreiviertelmillion Euro. Fast zwei Drittel davon haben die Neuenfelder in Gestalt der Arp-Schnitger-Gesellschaft und in Form von Spenden selbst aufgebracht oder zusammengesammelt. Das letzte Drittel übernimmt der Bund – nicht zuletzt dank des Einsatz’ des Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi (SPD) im Haushaltsausschuss des Parlaments.

Von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kam nun eine weitere Großspende: 40.000 Euro gibt die Stiftung zur Orgelsanierung dazu. Das Geld stammt zum Teil aus einem privaten Nachlass und war der Stiftung explizit für die Neuenfelder Orgel vermacht worden. Deer größte Teil stammt von der Lotterie Glückspirale: „Das Geld, das wir mit den Lotterien einnehmen, kommt gemeinnützigen Zwecken zu Gute“, sagt Torsten Meinberg. Der ehemalige Bezirksamsleiter von Harburg ist mittlerweile Geschäftsführer der Lotto Hamburg GmbH. „Es geht in die Sportförderung, den Katastrophenschutz, karitative Maßnahmen und den Denkmalschutz – zu je einem Viertel.“

Kooperationspartner von Lotto Hamburg für den Denkmalschutz ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. „Wir können keinen Einfluss darauf nehmen, wofür die Stiftung das Geld konkret verwendet“, sagt Meinberg, „deshalb freut es mich als ehemaligen Kommunalpoitiker für Harburg und Süderelbe besonders, dass jetzt geholfen wird, diese Orgel zu sanieren.“

Meinberg überreichte den Fördervertrag über die 40.000 Euro gemeinsam mit Johann Behringer, dem Hamburger Ortskurator der Stiftung. Der weiß den kulturhistorischen Wert der Neuenfelder Orgel zu schätzen: „Das 17. Werk des Orgelbauers Arp Schnitger gilt als eine seiner schönsten Orgeln“, sagt er. „und sie ist zu großen Teilen noch original erhalten.“

Mehr als die Hälfte der Orgeleinzelteile sind noch von Schnitger und seinen Gesellen eingebaut worden. Dennoch gab es in den 300 Betriebsjahren einige Umbauten. Neue Register kamen, alte gingen oder wechselten den Platz und die Luft wird mittlerweile nicht mehr mit Küsterfüßen sondern elektrisch in die Orgel geblasen.

In den 1950er Jahren erhielt die Orgel auch ihre jetzige grün-rot marmorierte Farbfassung. „Wir haben darunter alte Farbschichten gefunden“, sagt Pankratius-Kantor Hilger Kespohl. Der ausgewiesene Orgelexperte nimmt für die Gemeinde die Bauherrenfunktion bei der Orgelsanierung wahr. „Die Originalfarbe des Orgelgehäuses war ein holzsichtiger Braunton“, sagt er, „den wollen wir ebenfalls wieder herstellen.“ Dieser Auftrag ist allerdings noch nicht vergeben. Derzeit sehen sich diverse Restauratoren das Holz an, um Angebote für die Farbfassung abzugeben.