Mehr Azubis trotz konstanter Zahlen bei den Schulabgängern.

Lüneburg. Eine Ausbildung im Betrieb interessiert offensichtlich immer mehr junge Leute. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg hervor, die ein Plus von 1,3 Prozent bei den neu eingetragenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.

Für die IHK ist das ein Beleg dafür, dass die Attraktivität betrieblicher Ausbildung insgesamt ungebrochen ist – auch bei den Abiturienten. „Der Anteil der Abiturienten, die eine duale Ausbildung absolvieren, liegt bei uns seit Jahren bei knapp 30 Prozent. Die Zugkraft dualer Ausbildung ist damit unverändert hoch“, sagt Volker Linde, Leiter des Bereichs Aus- und Weiterbildung der IHK.

„Klar ist aber auch, dass Abiturienten nach der Ausbildung höhere Erwartungen an ihre berufliche Zukunft haben als Bewerber mit Haupt- oder Realschulabschluss. Deshalb entscheiden sie sich nach der Ausbildung oft, zu studieren.“

Insgesamt haben sich 4.417 Schulabgänger für eine duale Ausbildung entschieden. Der IHK-Erhebung zufolge sind die Berufe Industriekaufmann/-kauffrau und Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement besonders beliebt. Verlierer am diesjährigen Lehrstellenmarkt sind Gastronomie- und Logistikbetriebe und der Bau. Diese Branchen haben schon seit längerem Probleme, ihre Stellen zu besetzen. So bleibt aktuell etwa in der Gastronomie jeder zweite Ausbildungsplatz unbesetzt.

Regional nehmen die Ausbildungszahlen am stärksten in den Landkreisen Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen zu. Doch die Zahl der Schulabgänger wird laut IHK ab 2020 sinken. „Die Stellenbesetzungsprobleme werden dann alle Regionen und Branchen stärker als bisher erfassen und auch vor den Großen nicht Halt machen“, sagt Volker Linde.