SPD fordert für die Zeit der Brückenbaustellen eine Ausweichstrecke für Schwerlastverkehr über das Maschener Kreuz

Harburg. Erst Vollsperrung in der Nartenstraße, dann Vollsperrung in der Hannoverschen Straße. Das Jahr 2015 wird mit großer Wahrscheinlichkeit für ein langes Verkehrschaos rund um den Harburger Binnenhafen sorgen, weil zwei Brücken abgerissen und neu gebaut werden müssen. Umleitungsstrecken werden sich vermutlich negativ auf den Verkehrsfluss in der Harburger Innenstadt auswirken. Die SPD in der Bezirksversammlung fordert ein intelligentes Umleitungskonzept. Der Fraktionsvorsitzende Jürgen Heimath hält es sogar für notwendig, den Schwerlastverkehr weiträumig über das Maschener Kreuz um Harburg herum zu führen.

Der Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) wird nach Angaben von Sprecherin Anabel Schnepf die Harburger Bezirkspolitiker Anfang kommenden Jahres über den genauen Zeitplan der Arbeiten sowie das vorbereitete Umleitungskonzept unterrichten. Nach bisherigem Planungsstand soll im Zuge der Nartenstraße zunächst die 80 Jahre alte Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal durch eine feste Straßenbrücke ersetzt werden. Die Arbeiten sind ausgeschrieben, die Auftragsvergabe steht bevor.

Für kommendes Frühjahr sind Abriss und Neubau als voraussichtlicher Termin gesetzt. Nur etwa drei Monate soll die Bauzeit betragen. Nartenstraße und Neuländer Straße – Harburgs ehemalige Hauptverbindung nach Hamburg einschließlich Straßenbahngleis – sind dann in Richtung Veritaskai und Binnenhafengebiet gekappt. Die alte Klappbrücke, Baujahr 1933/34, war bereits Ersatz für eine Drehbrücke von 1890/91, und ist der heutigen Verkehrsbelastung nicht mehr gewachsen.

Auch die 73 Meter lange und 24 Meter breite Spannbetonbrücke der Hannoverschen Straße über die Gleise der Bahnstrecke Harburg-Cuxhaven ist dem Schwerlastverkehr nicht mehr gewachsen. Sie stammt aus dem Jahr 1956. Vor fünf Jahren waren bei Untersuchungen Baumängel festgestellt worden. Der Abriss dieser viel befahrenen Brücke ist für das dritte Quartal des kommenden Jahres geplant. Weil künftig auf ein abzweigendes Industriegleis unterhalb der Brücke verzichtet werden kann, wird die neue Brücke etwas kürzer als die alte sein. Etwa ein Jahr Bauzeit, bis Herbst 2016, ist vorgesehen. „Für Fußgänger und Radfahrer soll für die Zeit eine Behelfsbrücke aufgestellt werden“, teilt Susanne Meinecke, Sprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, mit.

Autos müssen ausweichen über die nur etwa hundert Meter entfernte Walter-Dudek-Brücke. Diese Brücke bindet in Höhe Busbahnhof/Bahnhof an die Kreuzung Moorstraße, Hannoversche Straße an und stellt zugleich eine Verbindung zur Buxtehuder Straße (B73) her. In anderer Richtung führt die Brücke zur Schlachthofstraße, Stadtautobahn A253, Großmoordamm und Großmoorbogen. Der Umleitungs- und Ausweichverkehr wird sich überwiegend auf dieser schon jetzt stark belasteten Strecke bewegen. Von Brückenbau nicht betroffen ist die Binnenhafen-Anschlussstelle Seevestraße/Hannoversche Straße. Die Seevestraße schließt über die Straße Karnapp und Seehafenbrücke an die Buxtehuder Straße an oder führt über die Seehafenstraße weiter gen Westen zum A7-Anschluss Moorburg.

SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Heimath: „Für die Zeit der beiden Brückenbaustellen müssen wir den Schwerlastverkehr aus dem Bereich der Harburger Innenstadt verbannen, damit der Pkw-Verkehr insgesamt nicht zum Erliegen kommt. Ich halte eine weiträumige Umleitung des Schwerlastverkehrs über das Maschener Kreuz für angebracht.“