Die ehemaligen Arbeitspferde der Nordsee Giekewer „Frieda“ und Besanewer „Johanna“ können in Finkenwerder besichtigt werden

Finkenwerder. Schipper Jürgen Albers hat etwas zu feiern: Sein 105 Jahre alter Ewer „Frieda“ ist gerade in die Denkmalliste des Hamburger Denkmalschutzamtes aufgenommen worden. Zum „Tag der offenen Luke“ hätte Albers aber ohnehin eingeladen, immerhin ist dies schon die dritte offene Luke der Frieda. Am Sonntag ab 11 Uhr gibt es im geheizten Laderaum des Ewers im Finkenwerder Kutterhafen Waffeln, Glühwein und maritimen Schnack. Nebenan hat auch der Besanewer „Johanna“ die Luke auf und beheizt. Hier werden Filme über Museumsschiffenthusiasten gezeigt.

Ewer waren einst von der Elbe bis zur Themsemündung die Arbeitspferde der Küstenschifffahrt. Es gab sie einmastig (Giekewer) und zweimastig (Besanewer) Mit ihnen wurde gefischt und Fracht bewegt. Wegen der Tide und der oft seichten Gewässer haben Ewer einen flachen Rumpf mit seitlichen Schwertern, so dass sie wenig Tiefgang haben und selbst bei Trockenfallen bis zur nächsten Flut gerade liegenbleiben.

In den Häfen an der Nordsee haben Ewer noch lange als Fahrzeuge der Binnenlogistik fungiert, entweder mit Motor betrieben oder geschleppt oder gestakt. Dafür wurden sie oft radikal umgebaut. Authentische historische Ewer sind daher selten.

„Der gut erhaltene Giekewer Frieda ist ein anschauliches Zeugnis für diesen Schiffstyp“, sagt Dr. Jörg Seifert, Sprecher des Denkmalschutzamtes. Der Tag der offenen Luke auf den beiden Ewern geht bis 16 Uhr.