Mal was anderes auf den Teller. Neues Imbiss-Konzept ergänzt mit wechselnden Anbietern Speiseplan der TU-Mensa

Harburg. Ein voller Bauch studiert nicht gern, heißt es aus dem Lateinischen übersetzt. Aber allein mit Aufnahme geistiger Nahrung ist einem leeren Magen auch nicht geholfen. So hatte bereits vor zehn Jahren der Ernährungswissenschaftler und Sachbuchautor Dr. Michael Hamm von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) in einem Interview im Hamburger Abendblatt die Zusammenhänge zwischen Magen und Hirn erklärt und auf ein richtiges Energiekonzept mit bestimmten Mineralstoffen und Vitaminen hingewiesen, die man zum Lernen benötigt.

Obwohl sich die Mensa-Köche der Technischen Universität Hamburg Harburg (TUHH) redlich Mühe geben, täglich eine Vielzahl gesunder und preiswerter Speisen auf die Teller zu bringen, steckt im Studentenfutter-Angebot nicht selten auch eine Wiederholung von Altbekanntem: Nudeln, Kartoffeln, Reis, Erbsen, Wurzeln, Fleisch und Soße. Doch jetzt kommt zum Einerlei noch eine Prise Allerlei. Seit wenigen Tagen können die mehr als 6500 Studierenden und 1200 Mitarbeiter der TUHH wählen, wohin sie auf dem Campus in der Mittagspause zum Essen gehen. Das Zauberwort heißt „Lunch-Karawane“, ist eine Neuheit und besteht aus einer Vielzahl einzelner und zumeist junger Imbiss-Betreiber mit sogenannten „Food-Trucks“, die heute hier und morgen dort ihre Speisen anbieten. Den Standort und Zeitplan gibt der 34 Jahre alte Erfinder und Organisator der Hamburger Lunch-Karawane, Jochen Manske, vor. Manske sorgt nun seit Wochenbeginn dafür, dass vor dem Audimax I täglich wechselnd ein Imbiss anzutreffen ist. Im Hamburger Stadtgebiet macht seine Lunch-Karawane bereits bei zahlreichen Firmen Station, um preiswerten Mittagstisch zu durchschnittlichen Preisen um 5,50 Euro zu bieten. Wegen des Erfolgs hat Manske eine Lunch-Karawane inzwischen auch in Berlin aufgebaut.

Dr. Ralf Grote, Leiter des TUHH-Präsidialbereichs, erklärt, dass dem vielfachen Wunsch nach mehr Abwechslung im Essensangebot nun mit der Lunch-Karawane entsprochen werden soll. Grote: „Wir sehen die Erweiterung des Angebots als sinnvolle Ergänzung für Mitarbeitende und Studierende auf dem Campus, die nach Alternativen beim Essen und einer schnellen Versorgung fragen. Neben der Mensa, dem Café im Grünen und der Campus Suite runden wir nun das Angebot mit der Lunch-Karawane ab.“

Diese Woche machten aus der Lunch-Karawane bereits die Imbiss-Betreiber „Vincent Vegan“, „Burger Jungs“, „Massimo’s Pizza-Mobil“ und die „Kiezküche“ bei der TUHH Station. Heute ist vor dem Audimax I der „Foodpecker“ anzutreffen. Er bietet laut Speiseplan „American Style Pulled Meat Sandwiches mit Rind, Schwein oder Pute in zwei Größen, mit Toppings und Saucen nach Wahl.“ Die Kiezküche hat Vietnamesische Sandwiches „Banh mis“ mit wechselnden Belägen im Angebot oder auch Suppen, Snacks und kleine Happen. Im Pizza-Mobil werden die Pizzen vor den Augen der Besteller frisch belegt und im Steinofen gebacken. Die Burger Jungs liefern Burger mit Rindfleisch oder vegetarischem Inhalt. Und bei Vincent Vegan kommen nur 100prozentig pflanzliche Speisen auf den Teller.

Die ersten Tage der Karawane auf dem TUHH Campus waren für Manske vielversprechend. Die Imbissbetreiber hatten gut zu tun. Manske: „Wenn die Kundschaft in Scharen kommt, dann bleiben wir, wenn sie wegbleibt, dann ziehen wir weiter. Bei wachsendem Erfolg wollen wir ab Frühjahr weitere Food-Trucks im Fahrplan unterbringen.“ Grote: „Uns gefällt das Zusatzangebot. Und die Mensa hat dadurch bislang keinen Nachteil.“